DIE STORY: Die stargespickte deutsche Krimi-Komödie „Vier gegen die Bank“ handelt von vier Männern, die sich von ihrer Bank betrogen fühlen – drei als Kunden und einer als Mitarbeiter.
Der Schauspieler Peter (Jan Josef Liefers), der Werbefuzzi Max (Matthias Schweighöfer) und der alternde Boxer Chris (Til Schweiger) haben jeder 100.000 Euro angespart. Doch als sie ihr Geld abheben wollen, sind die Konten leer.
Die Drei verdächtigen den Anlageberater Tobias (Michael Bully Herbig), das Geld abgezweigt zu haben. Der Bankmann wird von ihnen kurzerhand entführt, kann jedoch beweisen, dass er selbst einem Komplott seines schurkischen Bosses Schumacher (Thomas Heinze) aufgesessen ist.
Nun wird aus dem Trio ein Quartett: Gemeinsam wollen die Herren – „Vier gegen die Bank“ – bei einem Überfall das ihnen gestohlene Geld wieder zurückstehlen. Zwar gelingt ihnen mit reicher Beute die Flucht, aber die smarte Polizistin Elisabeth Zollner (Antje Traue) ist ihnen dicht auf den Fersen.
Also schmieden sie einen neuen Plan. Mit List und Tücke und amourösen Mitteln (der fesche Max wird flirtmäßig auf die Kommissarin Zollner angesetzt) wollen sie ihren Feind, den Bankdirektor Schumacher, endgültig besiegen.
DIE STARS: Prominenter als „Vier gegen die Bank“ kann ein deutscher Film kaum besetzt sein. Til Schweiger, Matthias Schweighöfer und Michael Bully Herbig sind die Topstars des deutschen Komödien-Booms im Kino. Jan Josef Liefers lockt in seiner Paraderolle als „Tatort“-Gerichtsmediziner regelmäßig ein Multi-Millionen-Publikum an.
Regisseur Wolfgang Petersen, der hier zum ersten Mal seit 30 Jahren in Deutschland inszeniert, landete mit „Das Boot“ einen Welterfolg, bevor er mit Filmen wie „In The Line Of Fire“, „Air Force One“ oder „Troja“ auch das Hollywood-Kino eroberte.
DIE KRITIK: Im Fußballsport gibt’s gelegentlich das Phänomen, dass angesagte Spitzenspiele nur zu fadem Ballgeschiebe führen. Ähnlich verhält es sich mit dem Film „Vier gegen die Bank“.
Dieses Gipfeltreffen der deutschen Top-Comedians Herbig, Liefers, Schweighöfer & Schweiger mit dem Star-Regisseur Wolfgang Petersen müsste im Grunde in einem Pointen-Feuerwerk enden, das die Betrachter mit schmerzenden Lachmuskeln aus dem Kino entlässt. Doch das ist ganz und gar nicht der Fall.
Die Komödie über die Bankräuber wider Willen ist, sagen wir einmal, bemüht. Die Darsteller und ihr Regisseur strengen sich rechtschaffen an, ihr Publikum zu unterhalten. Doch man bemerkt den Aufwand und vermisst die Leichtigkeit. Vieles, was auf der Leinwand geschieht, ist vorhersehbar. Von einer „Sternstunde für das deutsche Kino“, wie es im Presseheft versprochen wird, ist dieses Lustspiel meilenweit entfernt.
Woran liegt’s? Zunächst einmal an der Story. „Vier gegen die Bank“ basiert auf Wolfgang Petersens gleichnamigem TV-Film, der vor 40 Jahren gedreht wurde. Damals war der deutsche Film-Mainstream biederer als heute. Die Folge: Auch, wenn das Drehbuch gründlich adaptiert wurde, wirkt die Geschichte angestaubt und platt.
Fürs neue Drehbuch wurde der US-Autor Tripper Clancy engagiert, der hier seinen ersten Spielfilm realisierte. Er habe sich bemüht, das Skript für die Stars maßzuschneidern, ist zu erfahren. Doch davon merkt man nicht viel, und es ist gut möglich, dass dem Autor da die Sprachbarriere im Wege stand. Til Schweiger, Matthias Schweighöfer, Jan Josef Liefers und Bully Herbig wirken in ihren eigenen Filmen jedenfalls viel präsenter als hier als Quartett. Dabei bemühen sich die Vier (und die ausnahmslos gut gecasteten Nebendarsteller) durchaus um präzises Zusammenspiel. Aber die flache Story schenkt ihnen zu wenig Material.
Fazit: Der Schwank über den unmoralischen Kampf gegen die Unmoral der Banken plätschert vom Anfang bis zum Schluss ohne Schwung und Esprit dahin.
IDEAL FÜR: Fans der Stars und ihres Regisseurs, die gnädig darüber hinwegsehen, mit „Vier gegen die Bank“ kein komödiantisches Spitzenprodukt serviert zu bekommen.