Vaterfreuden

Das Frettchen ist sein Schicksal


FilmClicks:
Zwei, die keine Freunde werden: Matthias Schweighöfer und das Frettchen © Warner Bros.
DIE STORY: Der Münchner Felix (Matthias Schweighöfer) folgt in seinem Liebesleben der Devise „Make Love, not Babies“. Sex mag er gern, den Gedanken an Kinder eher weniger. Was ihn aber nicht daran hindert, bei einer Samenbank als Sperma-Spender ein paar Euro zu verdienen. Felix‘ Einstellung zum Thema Kinder ändert sich, als er erfährt, dass er nicht mehr Vater werden kann. Er wurde unfreiwillig und auf sehr ungewöhnliche Weise sterilisiert: Ein Unglück, an dem ein Frettchen, ein paar Löffel Honig und Handschellen beteiligt waren. Von nun an beherrscht der Gedanke an die verlorenen Vaterfreuden seine Tage. Doch als Felix auf Umwegen herausbekommt, die Sky-Sportreporterin Maren (Isabell Polak) könnte  dank seiner Samenspende Mutter werden, ist’s um den Mann endgültig geschehen. Mit allen Tricks drängt er in Marens Leben…
 
DIE STARS: Matthias Schweighöfer (Titelrolle in „Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki“) ist einer der herausragenden jungen Schauspieler Deutschlands. Bei seinem Regie-Debüt mit der spießigen seichten Romanze „What A Man“ erwies er sich allerdings als eine Art Schmalspur-Til-Schweiger. Doch weil der Film zum Kassenerfolg wurde, macht Schweighöfer in diesem Stil weiter. „Vaterfreuden“ ist schon die dritte romantische Komödie, die er inszeniert. Als Hauptdarsteller spielt er seine Mitstreiter locker an die Wand,   was allerdings nicht so besonders schwer ist: Isabell Polak lässt als Reporterin jenen frechen Charme vermissen, der ihre echten Kolleginnen beim Sportsender Sky auszeichnet. Friedrich Mücke als Felix‘ ziemlich durchgeknallter Bruder namens Henne muss ziemlich durchgeknallt agieren, und Tom Beck gibt sehr plakativ einen Schönling mit finsterem Herzen. Die Auftritte von Detlev Buck als Samen-Arzt Dr. Parisius sind köstlich.
 
DIE KRITIK: Die Komödie „Vaterfreuden“ schwankt heftig zwischen trashiger Dreistigkeit und traniger Beschwörung der ach so heiligen Familienwerte. Der Film beginnt als flottes kleines Lust-Spiel, in dem gern das F-Wort verwendet wird. Bald nimmt er dann eine scharfe Kurve zum Klamauk, wenn Titelheld Felix in seinem Junggesellen-Dasein von seinem exaltierten Bruder Henne und dessen Frettchen heimgesucht wird. Das Frettchen spielt, wie schon erwähnt, eine Hauptrolle in der wohl absurdesten Sterilisations-Szene der jüngeren europäischen Filmgeschichte. Und plötzlich sitzt der teil-entmannte Felix („Sie können noch f…en“, tröstet ihn die Ärztin) auf dem Kinderspielplatz neben seinen längst zu Vätern gewordenen Kumpels, wo er nur zu gern eigenen Nachwuchs hüten würde.
Die Begegnung zwischen Felix und der Reporterin Maren leidet dann unter holprigen Dialogen, denen sich Isabell Polak als Maren freilich mit adäquat holprigem Spiel annähert.  Gemäß den Regeln des Romanzen-Genres sitzen die Protagonisten und auch das Publikum in einer Achterbahn der Emotionen, bis sich alles zum vorhersehbaren Ende wendet. Immerhin punktet der Film noch mit einigen Überraschungen, doch auf ein heftig angeschmalztes Finale mag er nicht verzichten.
 
IDEAL FÜR: alle Fans von Matthias Schweighöfer und von harmlos dahinplätschernden Beziehungskomödien.






Trailer
LÄNGE: 111 min
PRODUKTION: Deutschland 2013
KINOSTART Ö: 04.02.2014
REGIE:  Matthias Schweighöfer
GENRE: Komödie|Romanze
ALTERSFREIGABE: ab 8


BESETZUNG
Matthias Schweighöfer: Felix
Isabell Polak: Maren
Friedrich Mücke: Henne
Tom Beck: Ralph
Detlev Buck: Dr. Parisius