|
Umrika
Amerika als Sehnsuchtsort
DIE STORY: Wenn man sich das Wort „Umrika“ langsam auf der Zunge zergehen lässt, weiß man schon ungefähr, worum es geht. Um die Sehnsucht nach dem fernen Land Amerika – und zwar um die Sehnsucht von Menschen aus Indien.
Ein ganzes Dorf verabschiedet Udai (Prateik Babbar), der sich auf den Weg in Richtung USA macht. Regelmäßig beschreibt er in Briefen, wie gut es ihm in der neuen Heimat geht. Udais Bruder Ramakant (Suraj Sharma) kommt irgendwann dahinter, dass die ganze Sache irgendwie nicht stimmt. Und so macht er sich auf die Suche nach dem Bruder.
DIE STARS: gibt es in diesem liebenswerten Film so gut wie überhaupt nicht. Lediglich Lalu, den besten Freund von Ramakant (gespielt von Tony Revolori) könnte man schon mal gesehen haben. Zum Beispiel in „Grand Budapest Hotel“ oder in „Dope“. Und der Hauptdarsteller Suraj Sharma war schon in „Life of Pi“ zu sehen. Aber auch wenn der Rest der Mannschaft uns unbekannt ist, alle spielen mit großer Freude auf.
Regisseur Prashant Nair ist ein indischstämmiger Franzose, der unter anderem in der Schweiz und in Österreich aufwuchs. „Umrika“ ist sein zweiter Film.
DIE KRITIK: Der Zufluchtsort Amerika spielt in vielen Filmen eine große Rolle. Aber selten derart charmant wie in „Umrika“. Genau genommen spielt keine der Filmszenen auch nur ansatzweise in den USA. Aber das Sehnen nach dem Land, in dem alles möglich sein soll, steckt in jedem Moment.
„Umrika“ erzählt auf sehr leichtfüßige Weise von einem Mann aus einem kleinen indischen Dorf, in den alle Hoffnungen gesetzt werden. Er ist derjenige, der stellvertretend für alle Menschen, die daheim geblieben sind, das neue fantastische Leben leben soll.
Zuerst sieht es auch so aus, als hätte er sein Ziel erreicht. Er schreibt von Vögeln, die man züchtet und im Spätherbst isst. Bis auf ein Exemplar, das begnadigt wird. So richtig versteht das keiner. Aber Hallo, wir sprechen von „Umrika“. Und was dort passiert, ist auch gut. Je mehr Zeit verstreicht, umso eigenartiger aber kommt besonders dem kleinen Bruder Ramakant die Sache vor. Er macht sich auch auf den Weg und will den großen Bruder besuchen. Er muss aber nicht nach Amerika reisen. Schon in Mumbai erwartet ihn eine große Überraschung.
„Umrika“ von Prashant Nair mag ein kleiner Film sein, den man im Überangebot der Blockbuster leicht übersehen kann. Aber er hat ein riesengroßes Herz und wartet mit ein paar wirklich schönen Ideen auf.
IDEAL FÜR: Freunde des Arthaus-Weltkinos, die sich gern mitnehmen lassen auf ein melodramatisch aufgeladene Wohlfühl-Reise.
|
|