DIE STORY: In der Action-Extravaganza „Transformers: The Last Knight“ heißt es wieder mal: Mensch gegen Maschine.
Der Plot: Die außerirdischen Transformers sind zurück auf der Erde. Besser gesagt, sie waren nie weg. Alles, was der Mensch an Legende und Mythologie, aber auch an Weltgeschichte besitzt, lässt sich auf die Transformers zurückführen (behauptet zumindest das Drehbuch).
Im neuen, dem fünften Abenteuer, schlägt Regisseur Michael Bay einen völlig durchgeknallten Bogen von König Artus und seinen Rittern der Tafelrunde über die Nazis bis zur Gegenwart. Es geht um ein magisches Artefakt, das im Grab des Zauberers Merlin vermutet wird.
Auf diesen Gegenstand sind alle scharf: Die bösen und die guten Transformers sowie der Erfinder Cade Yeager (Mark Wahlberg), der sich als titelgebender letzter Ritter entpuppt und endlich Frieden stiften soll zwischen den verfeindeten Transformer-Fraktionen.
Letztendlich aber entbrennt eine gigantische Schlacht im All, da es nur einen Ort geben kann, der eine Zukunft hat: Die Erde oder den untergegangenen Planet der Transformers.
DIE STARS: Wer in sich noch immer den kleinen Jungen (oder das technik-affine kleine Mädchen) spürt, der wird wieder viel Spaß an diesen Wesen namens Transformers haben, die sich in Sekundenbruchteilen von einem Auto in einen Roboter und wieder zurück verwandeln können. Sie sind alle wieder da - die Helden um Optimus Prime und die Schurken um den bösen Megatron.
Neben den technischen Geschöpfen aus dem Trick-Computer wirken die Menschen wie schon in den Vorgängerfilmen reichlich farblos. Hauptdarsteller Mark Wahlberg gibt sich zwar mehr Mühe als im vierten Teil, in dem er seinen Einstand in der Serie feierte. Aber wirklich überzeugen kann er nicht.
Der Einzige, der auf ganzer Linie punktet, ist Anthony Hopkins als schrulliger englischer Lord Sir Edmund Burton. Ihm macht es sichtbar Spaß, in diesem hanebüchenen Film dem Affen so richtig Zucker zu geben.
DIE KRITIK: In „Transformers: The Last Knight“ bleibt sich Regie-Berserker Michael Bay treu. Einmal mehr schuf er das, was schon den ersten „Transformers“-Film und seine Nachfolger kennzeichnete: Einen
No Brainer. Handwerklich perfektes und überlanges Blockbuster-Kino, bei dem man getrost sein Hirn an der Kasse abgeben kann.
Auch in „The Last Knight“ geht es nicht um Logik oder pointierte Dialoge, geschweige denn um eine nachvollziehbare Handlung. Nein: Es soll möglichst viel Radau ohne Sinn und Verstand hergestellt werden.
Im Gegensatz zum vierten Teil der Serie, bei dem man das Gefühl bekommen konnte, die Drehbuchautoren hätten freigenommen oder gestreikt, gibt es dieses Mal immerhin den Hauch einer interessanten Geschichte.
Michael Bay beginnt seinen Zweieinhalbstünder mit einem Ausflug in die Geschichte der Mythen. König Artus und seine tapferen Ritter sowie der Zauberer Merlin werden vorgestellt. Dazu gibt’s die These, dass sich letztendlich alles auf unserem Planeten auf die Transformers zurückführen lässt.
Wenn man bereit ist, diesen Unfug zu glauben, dann ergibt es auch Sinn, dass sich in „The Last Knight“ alles um ein magisches Artefakt aus den Tiefen des Alls dreht, das im Mittelalter bei Artus und seinen Freunden landete. Wer nun in der Gegenwart diesen Gegenstand sein eigen nennt, der kann Welten zerstören, aber auch erschaffen. Mit – für seine Verhältnisse – erstaunlich viel Ruhe legt Michael Bay diese Fährte aus.
Im Laufe des Films aber findet der Krawallfilmer wieder zu sich selbst zurück und zu seiner erzählerischen Unart: Wenn alle Figuren ihren Platz in der Geschichte kennen - die guten und die bösen Transformers, der englische Lord sowie Mark Wahlberg als Held, der einmal mehr völlig überfordert scheint von dem Gigantismus um ihn herum - dann kennt Michael Bay nur noch eine Richtung: Es muss ohne Pause wummern und dröhnen. Auf der Erde und im All, unter Wasser und in der Luft. So lange, bis dem Zuschauer Hören und Sehen vergeht.
Michael Bay und Mark Wahlberg haben angekündigt, nach dem aktuellen Film von den „Transformers“ Abschied zu nehmen. Bedeutet das ein Ende für die Serie? Das wäre eine schöne Sache (findet der Rezensent, der diesem Kino für die Generation ADHS noch nie etwas abgewinnen konnte). Doch Fehlanzeige – die Saga geht weiter. Die nächsten Premieren-Termine (im Juli 2018 und Juni 2019) stehen bereits fest. Insgesamt sollen weitere 14 (!) Filme um die Transformers geplant sein.
IDEAL FÜR: „Transformers“-Fans.