Thor - The Dark Kingdom
Ein blonder Held und die Mächte der Finsternis
DIE STORY: In der Comic Verfilmung „Thor – The Dark Kingdom“ muss nicht nur die Welt, sondern das ganze Universum vor finsteren Mächten geschützt werden. Denn die Dunkelelfen und ihr Anführer Malekith wollen jenen Zustand wiederherstellen, der vor dem Urknall herrschte: Ewige Finsternis. Der Superhelden-Gott Thor (Chris Hemsworth) macht sich auf, diese Pläne zu durchkreuzen. Und er saust, seinen Hammer stets kampfbereit in der Hand, schnell wie der Blitz durch Zeit und Raum.
DIE STARS: Chris Hemsworth ist wie schon im ersten „Thor“-Abenteuer der strahlend attraktive Held vom Planeten Asgard, der sich den Schurken entgegenstellt. Bei einem Kurzausflug ins London von heute nimmt er die ihm bereits bekannte Astrophysikerin Jane Foster (Natalie Portman) mit ins All, die er schon im ersten Film äußerst reizvoll fand. Neu im Spiel ist Christopher Eccleston als Malekith: Die Finsternis, die er sucht, verbreitet er auch optisch. Den Rest des Personals kennt man: Anthony Hopkins und Rene Russo geben Thors edles Elternpaar, Tom Hiddleston schlüpft ins Kostüm von Thors sinistrem Adoptivbruder Loki, und Stellan Skarsgard als mental auffälliger Physiker Dr. Selvig schlüpft in einer schrillen Szene aus seinem Kostüm heraus. Was ihn logischerweise ziemlich nackt aussehen lässt.
KURZKRITIK: „Thor – The Dark Kingdom“ bietet typisches Fantasy-Actionkino, in dem die visuelle Fesselung des Publikums alles zählt und die Logik irgendwo in einem Eck verstaubt. Die Story ist nicht nur deshalb reichlich verwirrend, weil sie das ganze Universum als Schauplatz nutzt, sondern vielleicht auch deshalb, weil gleich fünf Autoren am Drehbuch mitmischten. Regisseur Alan Taylor, bisher meist im TV aktiv („Game of Thrones“, „Nurse Jackie“) , bringt das interstellare Märchen mit viel Tempo und deftigen Action-Sequenzen auf die 3D-Leinwand, sodass der Film unterm Strich recht unterhaltsam ist. Schauspielerisch sind die zahlreichen Topstars im Ensemble allerdings nicht besonders gefordert.
IDEAL FÜR: Comic-Fans, Action-Fans, Fantasy-Fans und Chris-Hemsworth-Fans.
FilmClicks Kritik. Was war los, bevor das Universum durch den Urknall entstand? Das ist eine Frage, welche die Wissenschaft wohl so lange beschäftigen wird, wie es die Menschheit gibt. „Thor – The Dark Kingdom“, braucht allerdings nur ein paar Sätze, um alles zu erklären: „Einige glauben, vor dem Universum gab es gar nichts“, hört man Anthony Hopkins als König Odin aus dem Off sagen. „Sie haben Unrecht. Es gab die Dunkelheit, und die hat überlebt.“
Die Herren der Dunkelheit sind im Film Malekith (Christopher Eccleston) und seine Dunkelelfen, die den ersehnten Zustand allerdings schon lange nicht mehr herstellen können: Der Zauberstoff, den sie dazu brauchen, Äther genannt, liegt wohlverwahrt in einem Depot – sagen wir, wie Atommüll in einer Endlagerstätte.
Doch dummerweise weckt die Astrophysikerin Jane Foster (Natalie Portman) den schlummernden Äther auf dem Planeten Erde wieder auf. Danach ist natürlich sofort die Hölle los. Denn jetzt sieht Malekith seine Chance gekommen, dem Universum das Licht auszuknipsen. Die Lage ist verzweifelt, doch einer stellt sich den Mächten der Finsternis in den Weg: Der heldenhafte Thor (Chris Hemsworth) steht bereit, um seinen Feinden zu zeigen, wo der Hammer hängt.
Das ist der Plot von „Thor – The Dark Kingdom“. Der Film ist rasant wie eine visuelle Achterbahn, und wer sich mitnehmen lässt, kommt vor lauter Kurven und Schaukelei gar nicht dazu, tiefere Gedanken auf die reichlich absurde Story zu verschwenden. Das ist gut so und von den Filmemachern wohl auch so gedacht.
Die einzelnen Sequenzen des Films bleiben besser in Erinnerung als das große Ganze. Man erlebt mittelalterliche Schlachten, in denen mit Schwert und Thors Hammer Mann gegen Mann gekämpft wird. Man erlebt auch die Ankunft kriegerischer Raumschiffe, die aus allen Rohren mit Raketen bekämpft werden. Dass Invasoren und Verteidiger anschließend wieder aufeinander einsäbeln, statt zu schießen, darf nicht verwundern: Offenbar sind in dieser Szene nur die Raketen bereits erfunden, die Gewehre aber noch nicht.
Der zweite „Thor“-Film hat jedoch nicht nur Krieg und Zerstörung zu bieten, sondern auch Kabale und Liebe. Ein wichtiger Handlungsstrang ist der ewige Streit zwischen Thor und seinem düsteren Adoptivbruder Loki. Angesichts der globalen – nein: universalen – Bedrohung werden die verfeindeten Geschwister erstmals zu so etwas wie Verbündeten.
Der amouröse Herzschlag wiederum pulst auf Hochtouren, wenn Thor in London Jane Foster wiedertrifft, die ihn schon im ersten Film betörte. Doch weil „Thor – The Dark Kingdom“ keine Romanze ist, sondern ein Action-Reißer, haben die beiden wenig Zeit für innige Zweisamkeit.
Denn schließlich muss das Universum gerettet werden! Das ist natürlich ein feiner Anlass für einen rasanten Showdown quer durchs All, in dem es nur so poltert, kracht und blitzt. Das schaut gut aus und wurde auch mit einer Prise Ironie inszeniert. Denn eines ist den Filmemachern gewiss klar gewesen: Dieses Kino-Abenteuer kann nur dann zum Hochgenuss werden, wenn man seine abenteuerliche Geschichte in keiner Sekunde ernst nimmt.