DIE STORY: „The Voices“ erzählt die Geschichte des Arbeiters Jerry (Ryan Reynolds), der in psychiatrischer Behandlung steht: Er leidet an schwerer Schizophrenie und ist von Stimmen besetzt, die aus seiner Katze Mr. Whiskers und seinem Hund Bosco zu ihm sprechen. Doch da Jerry von seiner Therapeutin Dr. Warren (Jacki Weaver) medikamentös gut eingestellt ist, hat er die Psychose im Griff und kann ein (halbwegs) normales Leben führen.
Das Unheil beginnt, als Jerry beschließt, die Psychopharmaka abzusetzen. Nun gewinnen die Schizophrenie und die Stimmen die Überhand. Sie verleiten Jerry dazu, böse Dinge zu tun. Er ersticht die von ihm verehrte Arbeitskollegin Fiona (Gemma Arterton), zerschneidet den Leichnam und platziert Fionas Kopf in seinem Kühlschrank. Zwei weitere Arbeitskolleginnen, Lisa (Anna Kendrick) und Alison (Ella Smith), erleiden bald das gleiche Schicksal.
Auch die Therapeutin Dr. Warren, der Jerry die Morde beichtet, gerät in Lebensgefahr. Doch da schreitet die Polizei ein, die erkannt hat, welche Gefahr von dem scheinbar so freundlichen Mann ausgeht.
DIE STARS: „The Voices“ ist glanzvoll besetzt. Mit Ryan Reynolds, Ex-Bond-Girl Gemma Arterton („Ein Quantum Trost“) und Oscar-Nominee Anna Kendrick („Up In The Air“) stehen drei Shooting Stars der Filmszene vor der Kamera. Die Australierin Jacki Weaver wurde schon zwei Mal für den Oscar nominiert, für „Animal Kingdom“ und „Silver Linings“.
Die aus dem Iran stammende Regisseurin Marjane Satrapi, die einige Jahre in Wien aufwuchs, holte für ihren Erstling, den autobiografischen Trickfilm „Persepolis“, ebenfalls eine Oscar-Nominierung.
DIE KRITIK: In den Produktionsnotizen wird „The Voices“ als „herrlich absurde und kunterbunte Horror-Komödie“ angepriesen. Nun, kunterbunt ist der Film allemal (wenn man rotes Blut bunt findet). Komisch fand ich „The Voices“ allerdings in keiner Sekunde, herrlich auch nicht und absurd schon gar nicht.
Denn der Film schildert ja etwas, was in Patienten, die an der grausamen Krankheit Schizophrenie leiden, sehr real vorkommen kann: Dass eingebildete Stimmen im Kopf das Kommando über das Leben übernehmen. Dass die Psychose so heftig zu wirken vermag, dass jeder rationale Kontakt zur Umwelt verlorengeht.
„The Voices“ hat aus diesem Krankheitsbild, das in den extremsten Fällen ja wirklich bis zu Tötungsdelikten führen kann, einen oberflächlichen Kino-Schabernack gemacht. Wenn Drehbuchautor Michael R. Perry erklärt, „die bizarre Welt, in der Jerry lebt, wirkt auf der Leinwand ausgesprochen cool“, dann zeugt das von vollendeter Ahnungslosigkeit.
Fazit: Für meinen Geschmack ist „The Voices“ ein ärgerliches und blitzdummes Kino-Machwerk. Allerdings eines, das in vollendeter handwerklicher Kunstfertigkeit entstand.
IDEAL FÜR: ???