The Riot Club

Die Abgründe der Oberschicht


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„The Riot Club“: Englands künftige Elite beim intellektuellen Austausch © Thim Film
DIE STORY: Das Drama „The Riot Club“ führt in die Jugendabteilung der Reichen, Schönen und Mächtigen Großbritanniens. In den Riot Club nämlich, eine traditionsreiche Studentenverbindung. Deren Mitglieder sind jung, sie sehen unglaublich gut aus, sind smart und studieren an einer der besten Unis der Welt. In Oxford. Die Zahl der Mitglieder ist auf zehn junge Männer begrenzt. Die treffen sich vor allem, um gemeinsam zu trinken. Wobei „saufen“ hier wohl das bessere Verb wäre.
Die beiden Erstsemester Miles (Max Irons) und Alistair (Sam Claflin) sind neu dabei. Sie  müssen sich und ihre Trinkfestigkeit erst noch beweisen. Doch ein Clubtreffen in einem Gasthaus außerhalb der Stadt läuft komplett aus dem Ruder. Die betrunkenen Studenten stacheln einander gegenseitig immer mehr an – bis es zu einem fatalen Fehltritt kommt, der für den Täter strafrechtliche Konsequenzen haben könnte.
Nun tun sich moralische Untiefen auf. Die Boys diskutieren, wer die Verantwortung für den Vorfall übernehmen soll: Derjenige, der als letzter Mitglied im Riot Club wurde? Der Schwächste unter den zehn, der die geringsten Karrierechancen hat - oder derjenige, der es tatsächlich war?
 
DIE STARS: stammen alle aus der ersten Reihe der britischen Nachwuchs-Talente. Sam Claflin, der Finnick aus „Die Tribute von Panem“, Jeremy Irons‘ Sohn Max und „Noah“-Jungstar Douglas Booth blicken gemeinsam in die elitären Abgründe der britischen Oberschicht. Stilecht gekleidet in Khaki-Hose, Segelschuhe und Barbourjacke.
 
DIE KRITIK: Die dänische Regisseurin Lone Scherfig („Italienisch für Anfänger“), einst Mitunterzeichnerin des Dogma-Manifests von Lars von Trier und Thomas Vinterberg, wirft in „The Riot Club“ einen Blick hinter die schönen Fassaden der Nobel-Uni Oxford. Das packende Drama nimmt  in der zweiten Hälfte ordentlich Fahrt auf - dann, wenn ein Saufgelage unter dem Deckmantel der Wissenschaft komplett aus den Fugen gerät.
Der Kunstgriff des Films: Jedes Riot-Club-Mitglied hat für sich alleine genommen etwas Sympathisches. Die Figurenzeichnung ist zwar plakativ, aber selten eindimensional. Erst in der Gruppe werden die Elite-Studenten zu unerträglichen Schnöseln.
Der Film, der auf dem Londoner Bühnen-Hit „Posh“ von Laura Wade basiert (die Autorin schrieb zusammen mit Lone Scherfig auch das Drehbuch), ist ein bisschen der Gegenentwurf zum „Club der Toten Dichter“.

IDEAL FÜR: All jene, die sich einlassen auf die elitäre Oberschicht und die Erkenntnis, dass das vielleicht alles gar nicht so weit hergeholt ist und genau solche Leute die Führungspositionen in England innehaben.






Trailer
LÄNGE: 106 min
PRODUKTION: Großbritannien 2014
KINOSTART Ö: 09.10.2014
REGIE:  Lone Scherfig
GENRE: Drama


BESETZUNG
Max Irons: Miles Richards
Sam Claflin: Alistair Ryle
Douglas Booth: Harry Villiers
Natalie Dormer: Charlie