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The Purge: Anarchy
Die Nacht der langen Messer
DIE STORY: Horror. Einmal im Jahr ist „The Purge“, die „Säuberung“ angesetzt. Die Nacht, in der in den USA der Zukunft alles erlaubt ist. Jeder darf jeden straffrei fangen, quälen, töten. Mehrere Personen stoßen auf einen geheimnisvollen Fremden, der für sie zur einzigen Chance wird, diese mörderische Nacht zu überleben.
DIE STARS: Keine vorhanden. Im ersten Teil noch waren Lena Headey und Ethan Hawke dabei. Aber nun hat man offenbar gemerkt, dass bei dieser neuen Reihe die Story der Star ist und bekannte Namen nur stören würden.
DIE KRITIK: Ich persönlich würde ja gern das Wort „Franchise“, das die Mehrfachverwertung von Filmstoffen bezeichnet, zum Film-Unwort des Jahres vorschlagen. Egal, auf welche Woche im Kinoprogramm man schaut, immerzu gibt es eine Fortsetzung oder ein Prequel oder ein Reboot von irgendeinem bekannten Thema.
Nun also „The Purge“. Zwar ist die Story-Idee, „man gebe seinen Untertanen einmal im Jahr zwölf Stunden die totale Freiheit und entbinde sie von jedweder Verantwortung“, erst ein Jahr alt, aber auch aus „The Purge“ soll ein Franchise werden.
Im Sommer 2013 kam das Original in die Kinos, in dem Ethan Hawke als Familienvater das Problem hatte, dass während der Purge-Nacht ein Eindringling in seinem gut gesicherten Haus war. Zwei Zahlen gefällig? Drei Millionen Dollar Produktionskosten – 89 Millionen Dollar Einspiel weltweit. Die Macher des Films um Regisseur James DeMonaco bekamen also grünes Licht für eine Fortsetzung.
Der zweite Teil kostete schon neun Millionen Dollar. Nun verlässt der Film die Kulisse des Hauses und geht direkt auf die Plätze und in die Strassen, in denen in eine Nacht lang der Terror regiert. Ein Mann (Frank Grillo), der kürzlich seinen Sohn verlor, will die Nacht der „Säuberung“ für eine Racheaktion nutzen. Aber dann kreuzen ein Pärchen sowie eine allein erziehende Mutter mit Tochter seinen Weg. Und schon wird er zum Beschützer wider Willen.
„The Purge: Anarchy“ geht sehr effektiv zur Sache, wenn es gilt, Angst und Schrecken zu verbreiten. Die zumeist maskierten Gestalten der Nacht rasen heran, lösen Chaos aus und verschwinden im Dunkel. Allerdings wollten die Filmemacher dieses Mal weit mehr. So zeigen sie, was sich reiche Menschen alles in dieser Nacht leisten können. Arme Menschen werden gefangen und in eine Halle zu besonders ekelhaften „Purge“-Happenings gebracht.
Egal, in welche Richtung sich diese Reihe entwickeln wird, ob nun die Vorgeschichte erzählt wird oder ob sich im dritten Teil die Menschen gegen diese „Säuberungen“ zur Wehr setzen: Die „Purge“-Idee ist interessant. Aber mehrere Filme hat sie dennoch nicht verdient.
IDEAL FÜR: Alle, die im Kino gern in Welten eintauchen, in denen der Mensch dem Menschen der schlimmste Feind ist. Teil Drei wird sicher noch ärger!
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