DIE STORY: Die Animations-Komödie „The Lego Batman Movie” macht jene Figur zum Helden, die beim ersten „Lego Movie“ mit Macht die Hauptrolle an sich gerissen hat: Batman. Der leicht melancholische Rächer von Gotham City, der sich ständig in den Mittelpunkt drängt und darunter leidet, dass er keine Freunde hat, bekommt ein neues und ganz großes Problem: Sein Erzfeind Joker ist weggesperrt.
Was zunächst nach der größten Beschäftigungslosigkeit aller Zeiten aussieht, wird zur Überkrise. Denn der Joker hat einen fiesen Plan. Aus einem außerirdischen Hochsicherheitsknast befreit er Bösewichte wie King Kong, Sauron und Lord Voldemort. Ein Kampf der Superlative scheint unausweichlich!
DIE STARS: des Films sind natürlich die knallbunten Lego-Figuren. Hier findet der Fan das, wonach er normalerweise sehr lange suchen muss. In beinahe jedem Bild stecken Andeutungen aus der Batman-Welt, die Nerds vor Entzücken aufschreien lassen dürften.
Was die Synchronsprecher angeht, setzt man dieses Mal auf den Faktor Jugend und Coolness. Zwei der meistgeklickten deutschsprachigen YouTube-Stars haben Sprechrollen übernommen: Luke Mockridge spricht Robin und Erik „Gronkh“ Range den Joker. Noch etwas prominenter bekommen es all jene, die die englische Originalversion anschauen. Da ist zum Beispiel Ralph Fiennes zu hören als Butler Alfred.
DIE KRITIK: Wer das „Lego Batman Movie“ in der Erwartung anschaut, hier nach gewohnter Hollywood-Manier eine Fortsetzung des Kassenknüllers „The Lego Movie“ vorgesetzt zu bekommen, könnte verwirrt werden. Denn das allzu oft verwendete Strickmuster für Sequels – „dasselbe noch einmal, nur noch viel mehr davon“ – bleibt hier außen vor.
Nein, das „Lego Batman Movie“ erhielt eine eigene und eigenwillige Story, in die sich der Superheld Batman, anders als beim Original, nicht hineindrängen muss. Ihm gehört dieser Fan-Traum beinahe allein.
Batman leidet im neuen Bauklötzchen-Film unter extremer Einsamkeit. Er hat keine Freunde, bis auf seinen alten Butler Alfred. All die Superhelden um ihn herum machen ihr eigenes Ding. Zu Partys lädt man alle ein, nur ihn nicht.
Selbst mit den Feinden sieht es nicht mehr so aus wie dereinst. Es gibt zwar noch den Joker. Aber Batman nimmt ihn nicht ernst. Was Joker wiederum zu einem genialen Schachzug verleitet. Er befreit sämtliche Superschurken, die man sich nur vorstellen kann.
Und Batman? Der ist plötzlich schwer beschäftigt. Zumal er aus Versehen auch noch ein Kind adoptiert hat, das nun in die Rolle des Helfers Robin hineinwachsen muss.
„The Lego Batman Movie“ ist nichts für Menschen, die im Kino den ruhigen Fluss schätzen. Der Film von Chris McKay („Robot Chicken“) ist rasend schnell geschnitten. Wahrscheinlich muss man ihn dreimal sehen, um wirklich alle Andeutungen und Hinweise zu verstehen. Besonders Kinogänger, die in den 80er Jahren schon alt genug waren, um Popkultur zu atmen, werden hier ihre Freude haben und alte Bekannte wie die Gremlins und viele mehr zu entdecken.
Der Ton des Films ist – ähnlich wie beim Vorgänger – satirisch, angenehm rau und politisch immer ein wenig neben der Spur. In Summe wurde das „Lego Batman Movie“ zu einem generationsübergreifenden Film, bei dem Alt und Jung genug zum Lachen und Staunen haben.
IDEAL FÜR: Batman-Fans, die hier alles serviert bekommen, was den Charme des Superhelden ausmacht. Und für einstmals kleine Jungs, die mittlerweile im Körper von Erwachsenen wohnen.