DIE STORY: „The Killing Of A Sacred Deer“ – übersetzt „Die Schlachtung eines heiligen Hirsches“ – ist der wohl ungewöhnlichste Psycho-Gruselfilm des Jahres. Die Story und der Filmtitel nehmen Anleihen bei den Iphigenie-Dramen des griechischen Dichters Euripides.
Der Film spielt in der Gegenwart. Der Teenager Martin, der seinen Vater bei einem Unfall verlor, beschließt zwei Jahre später, den Arzt zu besuchen, auf dessen OP-Tisch sein Vater gestorben ist. Er will den Doktor dazu überreden, bei ihm fortan die Vaterrolle zu übernehmen und mit seiner Mutter zusammen zu leben. Als der Arzt das ablehnt, verflucht der Junge die ganze Familie.
DIE STARS: Colin Farrell und Nicole Kidman – ein wahrhaft schönes Leinwand-Ejepaar. Kidman arbeitet zum ersten Mal mit dem griechischen Ausnahmeregisseur Yorgos Lanthimos zusammen. Farrell war schon bei Lanthimos‘ Vorgängerfilm „The Lobster“ mit dabei.
Yorgos Lanthimos gewann für „The Killing Of A Sacred Deer“ gemeinsam mit Co-Autor Efthymis Filippou den Drehbuchpreis des Festivals Cannes 2017.
DIE KRITIK: Sie trägt wieder Falten. Und das steht Nicole Kidman sehr gut. In „The Killing Of A Secret Deer“ spielt sie Anna, die Frau an der Seite des Arztes Stephen (Colin Farrell). Ihre Ehe scheint perfekt. Den beiden Kindern geht es auch blendend. Bis plötzlich Martin (Barry Keoghan) auftaucht, der Sohn eines Patienten, der Stephen auf dem OP-Tisch wegstarb.
Zuerst sieht es so aus, als würde Martin Anschluss an eine neue Familie suchen. Aber dann offenbart er seinen Plan. Entweder Stephen tötet eines seiner Kinder – oder der Arzt wird die gesamte Familie verlieren. Dass das keine leere Drohung ist, merken Stephen und Anna rasch, als ihr Sohn von einer Sekunde auf die nächste gelähmt ist.
Nicole Kidman spielt hier nicht die Hauptrolle. Das sind eindeutig Colin Farrell und Barry Keoghan in einem fesselnden Arthaus-Psychoduell. Aber Kidman verleiht der Mutter, die ohnmächtig mit ansehen muss, wie ihre Familie an den Rand einer Katastrophe geführt wird, eine starke Entschlossenheit und in den Momenten der Trauer eine große Wut.
IDEAL FÜR: Kinogänger, die ungewöhnliche Gruselfilme mögen, die auf vielen Ebenen mit den Erwartungen der Zuschauer spielen.