DIE STORY: Im Horrorfilm „The Boy“ geht es um die junge Amerikanerin Greta (Lauren Cohan), die einen Job als Kindermädchen auf dem flachen englischen Lande angeboten bekommt.
Ihr Schützling, ein achtjähriger Junge namens Brahms, ist jedoch kein Boy, sondern eine Porzellan-Puppe. Die aber trotzdem wie ein Junge behandelt werden soll. Da sich Greta nicht an die lange Liste der Vorgaben hält, häufen sich eigenartige Vorfälle. Bis Greta um ihr Leben kämpfen muss.
DIE STARS: Hier gibt es nur zwei. Der eine heißt so wie ein berühmter Komponist: Brahms. Immer wieder schaut der Zuschauer in sein Porzellan-Gesicht und ist darauf gefasst, dass etwas passiert, das man so nicht erwartet hätte. Star Nummer Zwei ist Brahms‘ Haus: eines dieser herrlichen alten Gemäuer, in die man alle Mögliche hinein interpretieren kann.
DIE KRITIK: Puppen scheinen mal wieder schwer angesagt zu sein in der Horror-Branche. Spätestens seit dem heimlichen Star von „Conjuring“ – der Puppe Annabelle (die inzwischen ja einen eigenen Film bekam) – dürften in vielen Studios kreative Köpfe darüber grübeln, wie man den nächsten Puppen-Thrill inszeniert.
US-Regisseur William Brent Bell, ein ausgewiesener Grusel-Spezialist, versucht nicht, bisherige Filme zu kopieren oder den Schreck-Faktor noch mehr hochzufahren. Das ist ein schöner Ansatz: Brent geht es um Stimmungen, um die Bilder, die im Kopf des Zuschauers entstehen, wenn eine Tür im Dunkeln quietscht oder die Fenster knarren. Dann ist der Film ganz bei sich und verbreitet sehr angenehmes Schaudern.
Auch die Geschichte von Greta, die einem Märchen zu entstammen scheint, ist zu Beginn logisch für diese Art von Film. Die Amerikanerin übernimmt den Job als Kindermädchen. Als sie jedoch sieht, dass Brahms eine Puppe ist und als Brahms Eltern verreisen, vernachlässigt sie ihre Pflichten. Und das wird – wie es sich gehört – nun einmal bestraft. Oder verliert sie im alten einsam gelegenen Haus nur langsam den Verstand? Der Film hält sich viele Möglichkeiten offen, bevor es am Ende - Greta will allen Geheimnissen auf den Grund gehen - den üblichen Schluss-Twist gibt.
IDEAL FÜR. Gruselfilm-Fans, die mal wieder etwas Neues von Puppen sehen wollen, die mit ihrem Eigenleben für ordentlichen Horror sorgen.