Terminator: Dark Fate

Die Rückkehr der alten Helden


FilmClicks:
Wieder gemeinsam im Action-Einsatz: Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger © 2019 20th CenturyFox
GESAMTEINDRUCK: „Terminator: Dark Fate“ ist einer der stärksten Action-Filme der letzten Jahre – nicht zuletzt dank großer Leistungen der „Terminator“-Veteranen Linda Hamilton und Arnold Schwarzenegger.
 
DIE STORY: Dani Ramos (Natalia Reyes), eine junge Frau aus Mexico City, wird eines Tages von einer hochentwickelten Maschine, einem Terminator des Modells Rev-9 (Gabriel Luna), attackiert. Doch die Cyborg-Soldatin Grace (Mackenzie Davis) und die kampferprobte Sarah Connor (Linda Hamilton) retten Dani vor dem Tod. Wie sich herausstellen wird, ist die Mexikanerin auserwählt, einmal den menschlichen Widerstand gegen die Maschinen anzuführen. Um den Rev-9 zu bezwingen, nehmen die Frauen Kontakt zum alternden Terminator T-800 (Arnold Schwarzenegger) auf. Der T-800, der unter dem Namen Carl ein stilles Leben auf dem Lande führt, schließt sich dem Trio an.

Die Cyborg-Soldatin Grace (Mackenzie Davis) beschützt Dani (Natalia Reyes) © CentFox

DIE STARS: Arnold Schwarzenegger und Linda Hamilton vor der Kamera, dazu „Terminator“-Erfinder James Cameron als Story-Coautor und Produzent: Mit der Wiedervereinigung dieser drei Filmlegenden wird die sechste Folge der „Terminator“-Serie nicht zum Nostalgie-Treffen, sondern zum Action-Furioso, das die Konkurrenz weit hinter sich lässt.
Die jungen Newcomer Natalia Reyes, Gabriel Luna und Mackenzie Davis („Blade Runner 2049“) fügen sich prächtig ins Ensemble ein.
US-Filmemacher Tim Miller („Deadpool“) legt mit „Terminator 6“ seine zweite Regie-Arbeit vor.

Der Terminator Rev-9 (Gabriel Luna) schaut ganz harmlos aus. Doch das täuscht © CentFox

DIE KRITIK: „Terminator: Dark Fate“ ist ein Action-Blockbuster mit einer komplizierten Vorgeschichte. Der erste Film der Serie, der James Cameron berühmt machte, entstand vor 35 Jahren. Die Folgen drei bis fünf, an denen der „Titanic“- und „Avatar“-Regisseur nicht beteiligt war, waren eher enttäuschend. Weshalb Cameron jetzt bei seiner Rückkehr entschied, so zu tun, als gäbe es diese drei Filme gar nicht.
Die Ereignisse von „Dark Fate“ schließen direkt an jene von „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ an. Dieses Action-Meisterwerk kam 1991 heraus - vor 28 Jahren.
Das bedeutet: Wer kein ausgesprochener „Terminator“-Fan ist oder „T-2“ jüngst als Konserve anschaute, hat keine Ahnung über die Hintergründe der Geschichte und ihrer Figuren. Doch Cameron und Regisseur Tim Miller genügen ein paar kurze Szenen zu Beginn, um Erinnerungen aufzufrischen oder Newcomer in die Serie einzuführen. „Dark Fate“ ist ein Film, in dem sich auch jene Zuschauer rasch zuhause fühlen, die noch nie einen  „Terminator“ gesehen haben.
Freilich ist die Story auch nicht allzu kompliziert. Wenn man hinter die meisterlich choreographierte Action und die hochgerüstete (Film-)Technik blickt, erkennt man die Grundmuster zweier Geschichten, die Jahrtausende auf dem Buckel haben. Es geht um den Drachen, den es zu töten gilt. Und um den Erlöser-Mythos, wonach ein auserwählter Mensch kommen wird, um die Menschheit vor drohendem Unheil zu beschützen.
Der Drache, das ist diesem Fall der Terminator Rev-9. Gabriel Luna legt diese Kampfmaschine in Menschengestalt als farblosen Durchschnittstypen an, der allerdings übernatürliche Kräfte besitzt, als wäre er ein Superschurke aus der Comicwelt.
Da können Linda Hamilton und Mackenzie Davis als Kriegerinnen noch so erbittert auf ihn schießen oder einprügeln: Der Kerl ist nicht umzubringen. Jedes Mal, wenn man ihn tot wähnt, setzt er sich in Sekundenschnelle neu zusammen und steht mit frischer Kraft wieder auf. Was natürlich, vom Kino-Standpunkt aus betrachtet, ideal ist: Es gibt jede Menge Anlässe für aberwitzige Action.
Natalia Reyes ist als potenzielles Opfer Dani keine Leidensgestalt, die in die Bredouille kommt wie die Jungfrau zum Kind. Diese Mexikanerin ist ein Temperamentsbündel ohne Furcht, das sich jedem Zweikampf stellt. Doch würde sie gegen den Rev-9 ohne den Beistand von Sarah Connor und Grace wohl keine fünf Minuten überleben.
Zu voller Blüte erwacht die Geschichte, wenn sich Arnold Schwarzenegger mit den Frauen verbündet – drei eiskalte Engel für Arnie, wenn der Kalauer gestattet ist. Als Terminator T-800 ist die steirische Eiche zwar auch eine Maschine,  jedoch eine mit einer menschlichen Körperhülle. die älter werden darf.
Schwarzenegger  spielt diese Figur lustvoll aus. Mit Vollbart und ansehnlichen Falten wirkt er wie ein Guru voller Humor und Weisheit, der auf jede Frage eine kluge Antwort weiß. Arnie beweist in den Dialog-Szenen Talent zum Charakterdarsteller – Kompliment. Doch wenn es ans Kämpfen geht, ist er natürlich mit ungebrochener Schlagkraft bei der Sache.
Zu kämpfen gibt es viel in diesem überaus packenden und spannenden Film. Das Pflichtprogramm – Zweier-Duelle Aug in Aug oder Verfolgungsjagden – bringt „Terminator 6“ schon in der ersten halben Stunde hinter sich. Wenn dann der finale Showdown näherkommt, dreht Regisseur Tim Miller so richtig auf. Der Höhepunkt: Ein atemloses, atemraubendes und abgehobenes Action-Ballett an Bord einer C-5 Galaxy, einem der größten Flugzeuge der Welt.
Unterm Strich bietet „Terminator: Dark Fate“ 129 Minuten Actionkino der Extraklasse. Von den Darstellerleistungen bis zu den erlesenen Bildern (Kamera: Ken Seng) ist alles top. Und natürlich kommen auch „Terminator“-Spezialisten auf ihre Rechnung. Der Film strotzt vor Querverweisen und Anspielungen, die nur Kenner entschlüsseln können.
 
IDEAL FÜR: „Terminator“-Fans, für Arnie-Fans und für Filmfreunde, die exzellentem Action-Kino etwas abgewinnen können.






Trailer
LÄNGE: 129 min
PRODUKTION: USA 2019
KINOSTART Ö: 24.10.2019
REGIE:  Tim Miller
GENRE: Action|Science Fiction
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Linda Hamilton: Sarah Connor
Arnold Schwarzenegger: T-800
Mackenzie Davis: Grace
Natalia Reyes: Dani Ramos
Gabriel Luna: Rev-9