Tage am Strand

DIE STORY: Lil (Naomi Watts) und Roz (Robin Wright) sind Freundinnen seit Kindheitstagen und sie lieben es, gemeinsame „Tage am Strand“ zu verbringen – in der idyllischen australischen Küstenlandschaft, in der sie daheim sind. Beide heiraten, beide werden Mutter eines Sohnes. Als Lils Mann bei einem Unfall stirbt und Roz‘ Gemahl des Berufs wegen nach Sydney übersiedelt, sind die attraktiven Mütter auf einmal allein mit ihren feschen Söhnen. Zwei ungewöhnliche Affären beginnen: Beide Damen lassen sich mit dem Sprössling der Freundin ein.
DIE STARS: Naomi Watts und Robin Wright gehören zur ersten Riege der Hollywood-Actricen.  Hier preisen sie mit lässiger Aura und viel sonnengebräunter Haut die Liebe zu jungen Männern. Dass der Film dennoch nie in Schwung kommt, mag unter anderem daran liegen,  dass ihre Lover eher nach Kriterien wie Waschbrettbauch und Muskelumfang ausgesucht zu sein scheinen als nach ihrer Schauspielkunst. Die Folge: Xavier Samuel (Lils Sohn Ian) und James Frecheville (Roz‘ Sohn Tom) schauen zwar verdammt gut aus, haben aber wenig Persönlichkeit.
KURZKRITIK: Natürlich geht diese Liebe zwischen den Generationen nicht den ganzen Film lang gut. Wenn es im Beziehungsgeflecht ordentlich knirscht und die jungen Herren die Reize gleichaltriger Frauen entdecken, wird aus dem Sommerflirt ein schwerblütiges Drama.  Regisseurin Anne Fontaine („Coco Chanel“), die es in keiner Sekunde schafft, dem Film eine Aura der Leichtigkeit zu geben, lässt dann die schwülstigen Gefühle wabern, als wär’s ein Skript von Rosamunde Pilcher. Dabei stammt die Story, man staune, von der kürzlich verstorbenen Nobelpreisträgerin Doris Lessing und das lahmende Drehbuch vom großen Christopher Hampton („Gefährliche Liebschaften“).
IDEAL FÜR: alle, die finden, Film sei nun mal ein visuelles Medium,  bei dem man ruhig auf geschliffene Dialoge verzichten kann, wenn denn schöne Menschen die Leinwand füllen.