DIE STORY: Bei den Teenage Mutant Ninja Turtles herrscht in ihrem neuen Action-Reißer „Out Of The Shadows“ mächtig Betrieb. Die freundlichen Mutanten mit dem Schildkrötenpanzer haben alle Hände voll zu tun, um New York und die Welt vor großem Unheil zu bewahren.
Einerseits stellen sie sich gegen ihren hinter schwedischen Gardinen verwahrten Erzfeind Shredder (Brian Tee), dem es gelingt, aus der Haft zu entkommen. Nun verbreitet er mit seinen Mutanten-Kraftprotzen Bebop und Rocksteady Angst und Schrecken. Außerdem muss auch der außerirdische Warlord Krang bekämpft werden. Der werkelt an seinen außerirdischen Plänen, die Herrschaft über den Planeten Erde zu übernehmen.
Zu ihrem Glück können sich die schildkrötenhaften Ninjas weiter auf ihre menschlichen Freunde verlassen, die Reporterin April (Megan Fox) und den Kameramann Vern (Will Arnett). Die beiden bringen noch einen neuen Mann namens Casey Jones (Stephen Amell) mit ins Spiel. Der beweist, dass man auch mit einem Eishockeyschläger als Waffe viel ausrichten kann.
Aber natürlich reicht ein Eishockeyschläger zur Rettung der Welt nicht aus. Damit sich die Konflikte zum Guten wenden können, muss auf der Leinwand actionmäßig erst mal eine Menge zu Bruch gehen.
DIE STARS: Die wahren Helden des Films sind natürlich Donatello, Leonardo, Michelangelo und Raphael, die Ninja Turtles. Doch da sich ihre Darsteller Jeremy Howard, Pete Ploszek, Noel Fisher und Alan Ritchson in Schildkrötenmänner-Kostüme zwängen müssen, nimmt man sie als Schauspieler nicht wirklich wahr. Keine Chance für das Quartett also, den Bekanntheitsgrad zu steigern.
Dieser Grad der Bekanntheit ist beim früheren „Transformers“-Star Megan Fox sehr hoch, weshalb es für sie reicht, vor der Kamera schön auszusehen, verführerisch und manchmal auch besorgt zu sein.
Die schon für drei Oscars nominierte Laura Linney, eine Schauspielerin von Rang in vielen Arthaus-Produktionen, hat sich als Polizeichefin in die Teenage-Turtle-Welt verirrt und schaut entsprechend verwirrt, als sie draufkommt, dass es tatsächlich Schildkrötenwesen gibt, die die große Stadt New York beschützen.
DIE KRITIK: „Teenager Mutant Ninja Turtles: Out Of The Shadows“ ist im Grunde ein Film für Jungs, die ihren eigenen Weg suchen. Die sich öfters mal machtlos fühlen und davon träumen, Helden zu sein. Genau diese Beschreibung trifft nämlich auch auf die Ninja Turtles zu. Die haben zwar keine Pickel im Gesicht, aber sie sind mit einem Schildkrötenkopf geschlagen. Kaum jemand nimmt von ihrer Existenz Notiz, weil sie nachtaktiv sind und tagsüber im Untergrund leben müssen. Doch wenn man sie mal so richtig losschlagen lässt, dann offenbaren sie kolossale Kräfte, die sie stets auf der Seite des Guten einsetzen.
In einem guten Film könnte so eine Konstellation die Basis für ein fesselndes Jugenddrama mit viel Action sein. Leider ist das neue „Ninja Turtles“-Spektakel kein guter Film. Das Unheil trägt einen Namen: Michael Bay. Hollywoods Chef-Feuerwerker fungiert zwar nur als Produzent (die Regie hat er dem Neuling Dave Green überlassen), aber „Out Of The Shadows“ ist ein typischer Michael-Bay-Film geworden. Eine Action-Kanonade ohne Seele, ohne Sinn und Verstand.
Wer im Kino Freude daran hat, wenn es in jeder Szene scheppert und kracht, der ist im neuen „Ninja Turtles“-Abenteuer bestens aufgehoben. Die Schauwerte sind attraktiv; in diesem Metier kennt sich Michael Bay bestens aus. Aber was die Story, die Logik, die Glaubwürdigkeit und die Psychologie der Figuren betrifft, ist „Out Of The Shadows“ ein filmischer Schrottplatz. Außer Explosionen, Kampf und Zerstörung hat der Reißer rein gar nichts zu bieten.
IDEAL FÜR: eiserne „Ninja Turtles“-Fans.