Stromberg

Witz-Gewitter in der Arbeitswelt


FilmClicks:
Der Chef und der ewige Zweite: Christoph Maria Herbst (li.) und Bjarne Mädel in „Stromberg“ © Thim Film
DIE STORY: Das Comedy-Team aus dem TV-Hit „Stromberg“ übersiedelt auf die große Leinwand. Der Plot: Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) und seine Schäflein aus der Abteilung Schadensregulierung der Capitol Versicherung stehen vor einem Problem: Was soll das Team zum 50-Jahre-Jubiläum seines Brötchengebers beitragen? Während der umtriebige Ernie Heisterkamp (Bjarne Mädel) auf Chorgesang setzt, lässt Stromberg erst mal ein skurriles Image-Video drehen. Schließlich setzt sich die ganze Truppe in den Bus, um bei der Jubiläumsfeier mitzumischen. Wo bald das Gerücht um sich greift, die Firma könnte rationalisieren, äh, Massenentlassungen planen. Aus all dem entsteht natürlich pointengeladenes Chaos pur. Und Autor Ralf Husmann lässt es sich nicht nehmen, einen real existierenden Sex-Skandal aus der Versicherungsbranche auf die Schaufel zu nehmen: Als Stromberg von seinen Bossen zu einer kleinen Privatparty in eine Villa eingeladen wird, warten dort leichte Mädchen auf den Schadensregulierer.
 
DIE STARS: Stromberg-Darsteller Christoph Maria Herbst wurde durch die Serie zum Star  und verwöhnt das Publikum mit hinreißend rabiaten Pointen aus der Wirtschaftswelt (demnächst wird er neben Michael Niavarani im Comedy-Thriller „Die Mamba“ zu sehen sein). Bjarne Mädel, TV-bekannt auch als „Tatortreiniger“ oder als einfältiger Cop in „Mord mit Aussicht“, gibt dem ewigen Zweiten Heisterkamp eine witzig-tragische Aura. Die schöne Wienerin Tatjana Alexander wird als Führungskraft von Stromberg an den Rand eines Nervenzusammenbruchs gebracht. Die Serien-Stammbelegschaft um Oliver Wnuk, Diana Staehly und Milena Dreißig sorgt kompetent dafür, dass das Witz-Gewitter niemals Pause macht.
 
DIE KRITIK: „Stromberg“, der Film,  meistert spielerisch ein Problem, das viele Serien bei der Verpflanzung ins Kino haben: Die Comedy-Struktur mit vielen ansatzlosen Pointen passt im Grunde nicht zu den großen Erzähl-Bögen, die ein Kinofilm braucht. Zwar ist die Story vom Betriebsausflug der Versicherungs-Fuzzis nicht gerade ein Heuler, der den Betrachter atemlos mitfiebern lässt. Doch die magere Geschichte wird mit den schnellen Scherzen der Komödianten derart prächtig abgestützt, dass das Vergnügen auch in 121 Filmminuten nie nachlässt.
Wie im Fernsehen bietet Stromberg tiefe Einblicke in die spießige Arbeitswelt der kleinen Angestellten und ihrer fintenreichen Bosse. „Die tragenden Wände im Leben eines Mannes, die stehen im Büro“, heißt es einmal, und auch die angestellten Damen flüchten gern in diesen Kokon, denn, so sagt eine Bürolady schaudernd, „da draußen ist alles voller Welt“.
Als das Gerücht mit den Kündigungen real wird, dringt die Welt freilich voll ins Innere der Belegschaft, die sich mit wutbürgerlichem Einsatz wehrt. Und Bernd Stromberg bekommt bei den Protesten einen solidarischen Händedruck vom SPD-Granden Frank Walter Steinmeier.
Der tempogeladene und in seinem Witz blitzgescheite Film soll zwar der krönende Abschluss der „Stromberg“-Jahre sein, doch die Komödie wirkt so aktuell und die Belegschaft so frisch, dass man nur zu gern bereit wäre, sich auf eine  allfällige Fortsetzung zu freuen.

IDEAL FÜR: alle „Stromberg“-Fans. Und für alle, die „Stromberg“ erst im Kino kennenlernen.      






LÄNGE: 121 min
PRODUKTION: Deutschland 2014
KINOSTART Ö: 20.02.2014
REGIE:  Arne Feldhusen
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Christoph Maria Herbst: Bernd Stromberg
Bjarne Mädel: Berthold Ernie Heisterkamp
Oliver Wnuk: Ulf Steinke
Diana Staehly: Tanja Steinke
Milena Dreißig: Jennifer Schirrmann
Tatjana Alexander: Tatjana Berkel