Spider-Man: Far From Home

Ein Superheld ist verliebt


FilmClicks:
Zarte Gefühle unter Teenagern: Peter Parler (Tom Holland) und seine Flamme MJ (Zendaya) © Sony
GESAMTEINDRUCK: „Spider-Man: Far From Home“ ist feines und lustiges Superhelden-Action-Kino mit einer zu Herzen gehenden Liebesgeschichte. 
 
DIE STORY: Peter Parker alias Spider-Man (Tom Holland), der Dauer-Jugendliche im Comic-Universum, ist seit einiger Zeit auch Mitglied der Avengers. Das ganze Weltenrettungs-Dingsbums strengt ihn aber viel zu sehr an. Er möchte lieber mit seiner Schulklasse einen Europa-Trip machen. Den jedoch kann er nicht genießen.Weil Nick Fury (Samuel L. Jackson) auftaucht, der Ober-Organisator der Avengers. Und weil die Elemente verrückt zu spielen scheinen. Städte wie Prag, Venedig und London werden von Naturkatastrophen heimgesucht. Zeit, mal wieder die Welt zu retten! Obwohl ein Kuss von Spideys Flamme MJ (Zendaya) viel schöner wäre.        

Superhelden unter sich: Spider-Man (Tom Holland) und Mysterio (Jake Gyllenhaal) © Sony

DIE STARS: Tom Holland ist ein Glücksfall für die Reihe um „Spider-Man“. Der junge Schauspieler ist athletisch topfit und macht viele Stunts selber. Er besitzt eine wunderbare Natürlichkeit und kann den Zweifel Peter Parkers, zum Helden geboren zu sein, stimmig nachvollziehen.
Peters große Liebe MJ wird von der Sängerin und Schauspielerin Zendaya verkörpert, die unter jungen Menschen derzeit extrem angesagt ist und die perfekt in ihre Rolle passt.
Jake Gyllenhaal mäandert großartig zwischen Gut und Böse als Mysterio: ein seltsamer Superheld mit dunkler Vergangenheit. Und Samuel L. Jackson darf als Nick Fury mal wieder die coolste Sau des Planeten geben. Unbedingt bis zum Ende des Abspanns sitzen bleiben, denn Jackson allein gehört die finale Post-Credit-Scene.

Schwergewichte im Marvel-Kosmos: Nick Fury (Samuel L. Jackson) und Happy Hogan (Jon Favreau) © Sony

DIE KRITIK: Wie geht es in der Marvel-Superheldenwelt weiter nach dem Ende von „Avengers: Endgame“? Wie kommt die Welt damit zurecht, dass Thanos zuerst die Hälfte der Bevölkerung mit einem Fingerschnipsen ausgelöscht hat, was dann durch die Avengers wieder rückgängig gemacht werden konnte?
All diese Themen behandelt Regisseur Jon Watts in seinem zweiten „Spider-Man“ auf eine beeindruckend fröhliche Art, die sich komplett von „Endgame“ abhebt. Nichts gegen diesen Film. Aber noch mehr Drama hätte man nun nicht noch sehen wollen.
„Spider-Man: Far From Home“ startet mit einer kurzen Bestandsaufnahme, wie es in diesem Universum nach dem Ableben des Oberschurken Thanos aussieht. Dabei beschränken sich die Macher erfreulicherweise auf die Welt der Schule. Welcher Schüler war von der Auslöschung betroffen, wie geht es ihnen heute? Und wer zur Hölle wird der neue Iron Man?
Die letzte Frage ist schnell geklärt: Peter Parker könnte es werden. Aber er will nicht. Viel lieber möchte der 16-Jährige a) pubertieren, b) endlich mal seiner Angebeteten MJ die Liebe gestehen und c) wie immer die Nachbarschaft beschützen.
Ein möglicher Iron-Man-Nachfolger taucht im Film recht bald auf. Mysterio (tolle Rolle für Jake Gyllenhaal), die mit Abstand spannendste Figur seit vielen Marvel-Filmen. Was der Mann will, wird schnell klar. Aber was er wirklich im Schilde führt, das bleibt ein Mysterium bis zum Abspann und darüber hinaus. Die beiden Schluss-Szenen sind übrigens mal wieder echte Hingucker und nicht nur Späße der Macher.          
„Spider-Man: Far From Home“ bekommt den Spagat zwischen Trauerverarbeitung, Pennäler-Komödie und Superhelden-Film gut hin. Auch wenn der Film nicht immer rund ist und manchmal auseinanderzufliegen droht. Aber letztendlich hält Jon Watts die Regie-Fäden ordentlich in der Hand.
Besonders beeindruckend  sind die Szenen geraten, in denen Spider-Man gegen einen Schurken zu kämpfen hat, der mit Illusionen spielt. Ein ums andere Mal fällt der Spinnen-Kämpfer da von einer Welt in die nächste. Nichts und niemandem ist zu trauen. Da schwebt sogar ein Hauch von „Inception“ durchs Superhelden-Kino.         
 
IDEAL FÜR: Alle Fans der „Avengers“, von „Spider-Man“ und guten Schul-Komödien.






Trailer
LÄNGE: 129 min
PRODUKTION: USA 2019
KINOSTART Ö: 04.07.2019
REGIE:  Jon Watts
GENRE: Abenteuer|Action|Fantasy
ALTERSFREIGABE: ab 10


BESETZUNG
Jake Gyllenhaal: Quentin Beck / Mysterio
Cobie Smulders: Maria Hill
Samuel L. Jackson: Nick Fury
Marisa Tomei: May Parker
Jon Favreau: Happy Hogan
Tom Holland: Peter Parker / Spider-Man
Zendaya: MJ

Interview
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