GESAMTEINDRUCK: Der Animationsfilm „Spider-Man: A New Universe“ hat Witz, Charme und eine großartige Optik, die an gedruckte Comics erinnert. All das in unaufdringlichem 3D und mit viel Fun und Action für Comic-Fans.
DIE STORY: In „A New Universe“ gibt es mehr als einen Spider-Man. Auch andere Menschen wurden wie Peter Parker von einer radioaktiv verseuchten Spinne gebissen. Der Teenager Miles Morales zum Beispiel. Seit seinem Spinnenbiss spürt er seltsame Kräfte, die er noch nicht beherrschen kann. Als er auf den originalen Spider-Man trifft, ist dieser gerade in einen Kampf gegen Green Goblin verwickelt, den er nicht überlebt. Parallel dazu öffnet der Gangsterboss Kingpin ein Loch in andere Zeitdimensionen. Bald schon treffen verschiedene Spider-Männer (und eine Spider-Frau) in Miles’ Realität ein. Und auch der totgeglaubte Peter Parker ist mit von der Partie, wenn es darum geht, Kingpin das Handwerk zu legen.
DIE STARS: In der englischen Originalfassung leihen eine Reihe von Stars den Figuren ihre Stimme. Peter Parker wird von Chris Pine gesprochen, der Kingpin von Liev Schreiber, Spider-Gwen von Hailee Steinfeld und Spider-Man Noir von Nicolas Cage. In der deutschen Version hat man auf prominente Sprecher verzichtet.
DIE KRITIK: Die Idee, das „Spider-Man“-Universum mit einem neuen Trickfilm zu bereichern, ist voll aufgegangen. Nicht nur, dass die flott inszenierte Geschichte von vorn bis hinten Spaß macht und gespickt ist mit jeder Menge witziger Dialoge. Auch auf einer Meta-Ebene macht sich „Spider-Man: A New Universe“ verdient um neue Zugänge: Denn in den Details des Films mit den sechs Spider-Men liegen unzählige Verweise auf die Comics und die Figuren, dass es für jeden Fan eine Freude ist.
Zugleich ist die Machart der Animation einem Comicheft nicht unähnlich. Immer wieder animieren die Macher Sprechblasen und Schriftboxen mitten in die Handlung, was dem 3D-Spektakel eine zusätzliche Dimension gibt, die einer Lese-Erfahrung ähnelt und eine gewisse „gedruckte“ Haptik schafft.
Entworfen hat diese comichafte Verfilmung das „Lego-Movie“-Produzentenduo Phil Lord und Chris Miller, das den Regisseuren Bob Persichetti, Peter Ramsey und Rodney Rotiman viel Freiraum in der Ausgestaltung der fantasiereichen Umsetzung ließen. Rundum gelungen also, und für wahre Spidey-Experten ein echtes Kinofest.
IDEAL FÜR: Spider-Man-Kenner und solche, die es noch werden wollen.