GESAMTEINDRUCK: „Sonic“ ist eine unterhaltsame Mixtur aus Animations- und Spielfilm. Die Produktion punktet zu Beginn mit vielen originellen Einfällen, hat im Finale jedoch nur einen Showdown nach altbekannter Gut-gegen-Böse-Manier zu bieten.
DIE STORY: Der rasende Igel Sonic, der Schallgeschwindigkeit erreichen kann, ist aus seiner außerirdischen Heimat auf die Erde abgehauen, weil man ihm daheim wegen seiner Fähigkeiten an den Kragen wollte. Die Menschen machen es dem freundlichen Alien allerdings auch nicht leicht. Die USA wollen die außergewöhnlichen Kräfte des schnellen Igels nutzen und geben dem Wissenschaftler Dr. Robotnik (Jim Carrey) den Auftrag, Sonic einzufangen. Allerdings hat der durchgeknallte Dr. Robotnik ganz eigene Pläne. Er strebt die Weltherrschaft an, wobei ihm Sonic helfen soll. Doch der kleine Superheld setzt alles daran, diesem Schicksal zu entrinnen.
DIE STARS: Sonic ist, wie Generationen von Kindern und ehemaligen Kindern wissen, eine Computer-Spielzeugfigur aus dem Sega-Konzern. Er kam 1991 auf die virtuelle Welt und ist in seinen Abenteuern stets um die 15 Jahre alt.
Jim Carrey (Dr. Robotnik) ist Jahrgang 1962 und stand 1991, in Sonics Geburtsjahr, kurz vor dem Durchbruch zum Hollywood-Star, der ihm 1994 mit „Ace Ventura“, „Die Maske“ und „Dumm und Dümmer“ gelingen sollte. Seither einer der führenden Komödianten der Filmwelt, hat sich Carrey in den letzten Jahren auf der Kinoleinwand rar gemacht.
DIE KRITIK: „Aus großer Kraft wächst großer Ärger“, weiß der kleine Sonic. Zwar genießt er die Fähigkeit, schneller zu sein als ein Jumbojet, aber er hat immer wieder leidvoll erkannt, dass ihn sein Talent zum Außenseiter stempelt. So erleben wir Sonic, den Igel, zu Beginn von „Sonic“, dem Film, als eine Art Einsiedler, der sich in der US-Provinz in Montana versteckt und der Abends manchmal sehnsüchtig ins Haus des Dorfpolizisten Tom (James Marsden) und seiner Frau Maddie (Tika Sumpter) schaut. Sonic sucht nach Familienanschluss.
Bald darauf wird er zum engen Freund von Tom und Maddie werden, was freilich mit immenser Aufregung verbunden ist. Denn der Möchtegern-Weltbeherrscher Dr. Robotnik hat die Spur von Sonic aufgenommen und ist mit einer ganzen Armada hinter dem Igel her.
Sonic bekommt durch die Szenen des Filmbeginns eine erstaunlich vielschichtige Charakterzeichnung, die große Sympathien für den schnellen Kerl weckt. Die Animationsfigur Sonic ist bedeutend facettenreicher angelegt als der Schurke Dr. Robotnik, den der große Komödiant Jim Carrey eindimensional wie eine Karikatur porträtiert. Mit rollenden Augen, irrem Lachen und dem durch keinen Misserfolg zu bremsenden Drang, den kleinen Hochgeschwindigkeits-Helden in seine Gewalt zu bekommen.
Damit ist schon fast alles über den Fortgang des Films gesagt. Es entwickelt sich eine moderne und actionreiche Variante des Grimm-Märchens vom Hasen und dem Igel, wobei Dr. Robotnik der herumhechelnde Hase ist, während Sonic ganz allein die Grimm’sche Doppelrolle des Igels ausfüllt: Dank seiner Überschallgeschwindigkeit ist er seinem Gegner stets die entscheidenden Schritte voraus.
Diese Sequenzen sind von Regisseur Jeff Fowler filmtechnisch zwar gut gelöst, aber wenig originell. Man kann sich leicht ausrechnen, wie der Kampf des guten Sonic gegen den bösen Robotnik schlussendlich ausgehen wird. Die Folge: Bei erwachsenen Zuschauern mag sich im zweiten Teil des Films Langeweile einschleichen. Doch Kinder – und für die ist „Sonic“ gemacht – werden vermutlich begeistert sein.
IDEAL FÜR: Kinder aller Generationen.