Snitch - Ein riskanter Deal
Dwayne Johnson einmal anders
DIE STORY: Der 17jährige Jason macht im Thriller „Snitch“ den Fehler seines Lebens. Er nimmt eine Postsendung mit Drogen an, die für einen Freund bestimmt ist. Wenige Sekunden später stürmt die Polizei das Haus und nimmt Jason fest. Da die USA schon den Drogenbesitz radikal bestrafen, soll der Junge für mindestens zehn Jahre ins Gefängnis. Es sei denn, er verrät einige Hintermänner. Das aber lehnt er ab. Nun kann nur noch sein Vater (Dwayne Johnson) helfen.
DIE STARS: Dass man das noch erleben darf: Dwayne „The Rock“ Johnson und Susan Sarandon liefern sich allerfeinste Wortduelle. Interessantes Detail: „The Rock“ spielt La Sarandon sogar manchmal an die Wand.
KURZKRITIK: Von der Wrestling Arena bis zu „Snitch“ scheint es ein sehr weiter Weg zu sein. Dwayne Johnson jedoch meistert ihn bravourös. Hier gibt er zum ersten Mal einen verwundbaren Normalmenschen in einem Drama, das bei aller Bedeutungsschwere doch zu Herzen geht. Papa ist bereit, sich für den tumben Sohn zu opfern. Ob`s ein Happy End gibt? Mal sehen!
IDEAL FÜR: Fans von Dwayne Johnson, die ihn gern mal anders sehen wollen. Manche mögen es noch nicht so recht glauben, aber der Kerl reift langsam zum Schauspieler.
FilmClicks-Kritik. Die USA führen schon seit langem ihren „War on drugs“. Ein Mittel dabei: drakonische Strafen schon für denjenigen, der im Besitz von Drogen angetroffen wird.
Jason (ziemlich stark vor allem in der zweiten Hälfte: Newcomer Ravi Gavron) nimmt aus Gefälligkeit für einen Kumpel ein Paket voller Drogen an. Wenig später befindet er sich in Haft. Denn das Paket war mit einem Sender ausgestattet. Die ganze Aktion eine Falle. Auf Jason warten nun zwischen zehn und 30 Jahren Gefängnis. Es sei denn, er wüsste, woher die Drogen kommen und wen die Polizei festnehmen kann.
Dieses „Verpfeifen“ wird im Englischen „Snitch“ genannt. Jason aber weigert sich. Er ist jung und naiv. Hofft darauf, dass die amerikanische Justiz sieht, dass er als Ersttäter eine zweite Chance verdient. Die Staatsanwältin Joanne Keeghan allerdings (als herrlich eiskalte Karriere-Type: Susan Sarandon) will den Jungen so hart wie möglich bestrafen.
Jasons Vater (Dwayne Johnson) ist wie vom Donner gerührt. Sein Junge ein Drogenkurier? Daran mag er nicht glauben und offeriert der Staatsanwaltschaft einen Deal. Mit seiner Speditionsfirma könne er sich einem Drogenkartell anbieten und die Staatsanwaltschaft so zu den großen Fischen der Branche führen. Keeghan wittert ihre Chance und schickt den armen Mann in einen Krieg, dem er nicht gewachsen ist.
Normalerweise würde „The Rock“ – so, wie wir ihn bisher kennen – zwei Mal zulangen und der Fall wäre gelöst. Aber dieses Mal ist er der perfekte Durchschnittstyp. Ständig haut ihm jemand eine in die Fresse, wird er beleidigt, bekommt eine Knarre an den Kopf gehalten. Und der Mann wehrt sich lange nicht.
Wie er dann doch zulangt und versucht, seinen Junior aus den Klauen der Justiz zu befreien, das ist in der ersten Hälfte als Drama, später als lupenreiner Actionfilm inszeniert. Nur die ständigen Verweise auf die Drogenpolitik der USA und Drogen verwässern ein wenig den ziemlich starken Eindruck, den dieser Film hinterlässt.