DIE STORY: Im Horrorfilm „Sinister 2“ geht wieder der Dämon Bughuul um. Er holt sich gern kleine Kinder in sein Finsterreich. Im neuen Film haust er in einem alten Haus, in das eine alleinerziehende Mutter (Shannyn Sossamon) vor ihrem gewalttätigen Ehemann geflüchtet ist. Ihr kleiner Sohn wird jede Nacht von einer Bande untoter Kinder in den Keller gezwungen. Dort muss er sich Videos von der Ermordung ganzer Familien ansehen. Hat er alle angeschaut, kann er Bughuuls Macht nicht mehr entfliehen.
DIE STARS: Wie schon beim extrem beeindruckenden Gruselfilm „Der Babadook“ ist auch hier das Wesen aus einer anderen Welt der eigentliche Star. In Schockmomenten taucht der Bughuul, dieses zerlumpte Nachtmahr-Wesen, immer wieder auf. Besonders eindrucksvoll, wenn er auf Fotos schnell in den Vordergrund schießt.
DIE KRITIK: Zweite Teile von Horror-Serien haben selten das Potenzial, innovativ zu sein. Meist ist der Gedanke zu durchscheinend, mit dem Aufguss einer mehr oder weniger originellen Idee noch etwas Geld zu verdienen.
Im Prinzip ist das auch bei „Sinister 2“ der Fall: Geringe Produktionskosten. Dazu ein nicht sehr neuer, aber wirkungsvoller Plot. Im Folgenden dann ein Publikum, das sich gern erschrickt. Das hat beim ersten „Sinister“-Film mit Ethan Hawke sehr gut funktioniert und geht auch hier weitgehend auf.
Der zweite Teil der Saga setzt einen anderen Akzent als der Vorgänger. In dem ging es um alte Filme, die ein Autor (Hawke) auf dem Dachboden fand und mit denen er langsam hinter das Geheimnis um den Dämon Bughuul kommen musste.
Dieses Mal ist der Bösewicht bekannt und es wird geschildert, welche fiesen Mittel er anwendet, um Kinder zu überzeugen, in sein Reich zu kommen. Zwei Kinder in einem alten Haus haben es ihm angetan.
Wenn ihre Mutter mit ihnen dorthin flieht und es zum ersten Mal Nacht wird, weiß man genau, dass gleich das passiert, was man in solchen Filmen schon sehr oft gesehen hat. Aber Regisseur Ciaran Foy (sein Gruselfilm „Citadel“ war sehr effektiv und bekam gute Kritiken) findet Wege, all das frisch und schön bedrohlich - wenn man solche Unterhaltung mag - aussehen zu lassen.
Das Herzstück von Foys „Sinister 2“ sind kleine Horrorstreifen, die im Auftrag von Bughuul im Keller des Hause - natürlich nachts - vorgeführt werden. Kleine Kinder zeigen da, wie sie ihre Familien umgebracht haben. Das ist verdammt dicht dran an Geschmacklosigkeit. Aber es verbreitet - unterstützt durch einen gewaltigen Soundteppich - auch genau den Grusel-Kick, den solch ein Film braucht.
Während die Kinder im Keller um ihr Leben kämpfen, versuchen die Erwachsenen, dem Dämon Stück für Stück auf die Spur zu kommen. Wäre schön, wenn man die Idee nicht totreitet, sondern in einem sicher geplanten dritten Teil die ganz große Geschichte um Bughuuls Herkunft und seine Motive erzählt.
IDEAL FÜR: Kinogänger, die sich gern Horror anschauen und dabei eher in der Abteilung Grusel zu Hause sind.