Sing

Eine witzige Viecherei als große Kino-Casting-Show


FilmClicks:
Casting für die Casting Show: Der Koala Buster Moon mustert in „Sing“ seine Kandidaten © Universal
DIE STORY: Die Animations-Komödie „Sing“ ist eine sehr witzige und hochmusikalische Trickfilm-Viecherei. 
Ein Koala namens Buster Moon, Theaterdirektor von Beruf, veranstaltet in seinem Theater eine große Casting Show, bei der gesanglich begabte Tiere (unter ihnen ein Schweinchen, ein Stachelschwein, ein Gorilla, eine Maus und ein Elefant) ganz hinreißend Rock-, Soul-, Rap- und Jazz-Ohrwürmer über die Rampe bringen.
Auch rundherum gibt’s jede Menge Betrieb. Ein Schreibfehler von Buster Moons schusseligem Faktotum Miss Crawley, einer Iguana-Dame, führt dazu, dass ein viel zu hohes Preisgeld ausgelobt wird (was den bankrotten Theaterdirektor vor große Probleme stellt).
Die Möchtegern-Stars haben ebenfalls mit Hindernissen zu kämpfen. Der Gorilla und Gangster-Sohn Johnny zum Beispiel möchte viel lieber singen, als mit seiner kriminellen Sippe auf Beutezug gehen. Was dort auf wenig Verständnis stößt. Mike, die Maus, leidet unter schwerer Selbstüberschützung, während Meena, das Elefantenmädchen, vor Lampenfieber kaum einen Ton herausbringt. Dabei hat sie doch eine ganz besondere Stimme!

Stimmgewaltig, aber schüchtern: Das Elefantenmädchen Meena © Universal

DIE STARS: „Sing“ ist eine Produktion von Illumination Entertainment,  den Machern von Kino-Superhits wie „Minions“ und „Pets“. Der englische Regisseur Garth Jennings feiert sein Animations-Debüt. 2005 landete er einen Spielfilm-Hit mit der Verfilmung von „Per Anhalter durch die Galaxis“.
In der Originalversion von „Sing“ sind Topstars wie Scarlett Johansson, Matthew McConaughey oder Reese Witherspoon als SynchronsprecherInnen zu hören. Auf Deutsch lauscht man unter anderem den Stimmen von Katharina Thalbach (Miss Crawley), Alexandra Maria Lara (Rosita) und Iris Berben (Nana). Der TV-Moderator Daniel Hartwich spricht den Koala Buster Moon.

Rauer Rock mit Stromgitarre: Das Stachelschwein © Universal

DIE KRITIK: Sprechende Tiere sind wir im Animationsfilm seit  Mickey Mouse und Donald Duck gewöhnt. Jetzt kommen die singenden Tiere.
Die Musik rockt mit voller Power aus den Lautsprechern: Von „Stay With Me“ bis „My Way“, von „Bamboleo“ bis „Eye Of The Tiger“. Doch zugleich sieht man einen Stier oder ein Krokodil, die singen und tanzen. Das ist sehr grotesk und sehr lustig.
Natürlich steckt die Casting Show, die das Fundament dieses Film-Musicals bildet, jede TV-Casting-Show in die Tasche. Weil hier keine mehr oder minder begabten Talente an den Start gehen, die von mehr oder minder kompetenten Juroren zerrupft werden. Sondern weil im Hintergrund Top-Stars für den guten Ton sorgen.
Stevie Wonder interpretiert (mit Ariana Grande) den Titelsong des Films, „Faith“. Und die Hollywood-Stars aus der Synchronsprecher-Riege, von Scarlett Johansson bis Matthew Conaughey, beweisen, dass sie auch als Sänger  hohe Qualität zu bieten haben (die Songs wurden in der deutschen Fassung zum Glück nicht synchronisiert).
Wie im Genre der Animationsfilme mit Tieren üblich, haben die Vierbeiner (auch) die Funktion, menschliche Schwächen, Stärken und Träume pointiert auf die Leinwand zu transportieren.
Die Hauptfigur, der Koala Buster Moon, zum Beispiel ist eine hinreißende Mischung aus Gauner und Held. Dieser schalkhafte Impresario lügt und betrügt, er schwindelt und verspricht Dinge, die er niemals halten kann. Doch er macht dies nicht aus Profitgier oder anderen schnöden Motiven, sondern aus Liebe zum Theater und zur Musik: Seine Taschen sind leer, aber sein Herz ist voll von künstlerischer Leidenschaft.
So mancher Zuschauer wird sich in den vierbeinigen Helden dieser herrlichen Viecherei wohl selbst wiedererkennen. Das Lampenfieber der Elefanten-Dame Meena etwa kann jeder nachvollziehen, der schon mal ins Schwitzen geriet, weil er in der Schule ein Gedicht vortragen sollte. Und außer um Musik geht’s in „Sing“  auch um den Zusammenhalt von Familien, um Flirts und Liebe und um den großen Traum, etwas Besonderes zu Erreichen im Leben. Da ist für jeden etwas dabei.
Was die Animationstechnik betrifft, bietet „Sing“ erste Qualität (ob man den Film lieber in 2D oder in 3D sehen will, ist Geschmackssache). Und weil die Story außer viel Musik auch viele gute Geschichten bietet, ist „Sing“ einer jener Animationsfilme, an denen Erwachsene genauso viel Spaß haben wie Kinder.
 
IDEAL FÜR: Musik-Fans und Animations-Begeisterte aller Altersstufen. 






Trailer
LÄNGE: 108 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 08.12.2016
REGIE:  Garth Jennings
GENRE: Animation|Komödie|Musikfilm
ALTERSFREIGABE: ab 6


BESETZUNG
Daniel Hartwich: Buster Moon (Stimme)
Alexandra Maria Lara: Rosita (Stimme)
Katharina Thalbach: Miss Crawley (Stimme)
Iris Berben: Nana (Stimme)