DIE STORY: Die Doku „Sie nannten ihn Spencer“ ist eine herrlich amüsante Reise ins Leben des Carlo Pedersoli, den die Welt als Bud Spencer kennenlernte.
Zwei deutsche Hardcore-Fans verpassen ihr Idol bei einem Besuch des Schauspielers in Berlin. Also machen sie sich auf die Suche nach ihm – quer durch Europa. Sie treffen auf etliche Weggefährten des legendären Mimen und kommen ihm schlussendlich in Rom so nah, wie man sich das als Fan nur wünschen kann.
DIE STARS: Bud Spencer bekommt in dieser Huldigung jeden erdenklichen Raum. Sein kompletter Lebensweg wird beleuchtet. Die ersten erfolgreichen Jahre als Schwimmer und Olympia-Teilnehmer. Seine ersten Schritte als Schauspieler, der bald einsetzende Ruhm, der ihm nicht immer bekommen ist.
Natürlich muss auch Spencers „bessere Hälfte“ – der Schauspieler Terence Hill – auftauchen. Leider wird der ein wenig stiefmütterlich behandelt und ganz in den Dienst des Films um den Dicken mit der Dampfhammerfaust gestellt. Vielleicht wird es mal einen Film „Sie nannten ihn Hill“ geben. Fans genug hätte er sicher.
DIE KRITIK: „Sie nannten ihn Spencer“ ist ein Glücksfall von einer Biografie. Kein reiner Dokumentarfilm. Aber den hatte der Wiener Regisseur Karl-Martin Pold sicher auch nie im Sinn.
Der Film beginnt mit Worten der Würdigung für Bud Spencer. Aber schon bald meldet sich die deutsche Synchronstimme von Terence Hil und fragt, ob das ein Film über seinen alten Kumpel sein soll? Da müsse mehr Glut in die Zwiebel! Und genau das passiert in den kommenden sehr kurzweiligen zwei Stunden.
„Sie nannten ihn Spencer“ hat zwei sehr liebenswürdige Protagonisten, die Spencer-Fans Marcus Zölch und Jorgos Papasoglou. Für beide ist es ein Lebenstraum, ihr Idol zu treffen. Nicht nur, weil sie die größtmöglichen Fans sind. Beide hatten mit Schicksalsschlägen im Leben zu kämpfen, bei denen ihnen Bud Spencer Hilfe und Ansporn war, immer weiterzumachen. Marcus und Jorgos würden Bud zu gern davon erzählen, wie sehr er ihnen geholfen hat.
Der Film ist wie eine Schnipseljagd inszeniert. Die beiden Fans bekommen immer wieder Hinweise, wo der extrem öffentlichkeitsscheue Schauspieler sein könnte. Sie treffen ehemalige Weggefährten, die ihnen nicht immer weiterhelfen, aber ständig vergnügliche Episoden zum Besten geben. Wann immer neue Personen eingeführt werden, hält der Film kurz an und erklärt – im Stil der alten Spencer-Hill-Filme –, was sie mit Bud Spencer zu tun hatten oder noch haben.
Am Ende der Doku sieht es nicht so aus, als würde Marcus und Jorgos das große Glück beschieden sein, den Schauspieler zu treffen. Aber vielleicht findet Bud vor seinem Ableben (seit 2016 schwingt er ja seine Fäuste im Himmel) doch noch ein wenig Zeit für ein Treffen? Marcus und Jorgos würden wohl Rotz und Wasser heulen. Und der Zuschauer gleich mit.
IDEAL FÜR: Alle Bud-Spencer-Fans und für Menschen, die im Kino gern Biografisches unterhaltsam aufbereitet sehen.