GESAMTEINDRUCK: „Shazam!“ ist der etwas andere Superhelden-Film. Lustig und chaotisch.
DIE STORY: Der Titelheld Shazam (Djimon Honsou) ist ein Magier, der in einer alten Höhle haust. Da auch an ihm die Zeit nicht spurlos vorbeigeht, sucht er jemanden, dem er seine Kräfte übertragen kann. Seine Wahl fällt auf den Waisenjungen Billy Batson (Asher Angel). Der muss erst einmal damit klarkommen, dass er nun Superkräfte besitzt, bevor er sich dem Kampf gegen den sinisteren Dr. Thaddeus Sivana (Mark Strong) stellen kann.
DIE STARS: Schöne Idee, in einem Superhelden-Film mal komplett auf Stars zu verzichten. Okay, Mark Strong („Kingsman: The Secret Service“), der hier den Bösewicht spielt, hat man schon häufig gesehen. Und auch den Darsteller des alten Shazam, Djimon Hounsou („Amistad“), kennt man. Aber Zachary Levi – als Billy mit Superkräften – dürfte wirklich nur Vielguckern von TV-Serien ein Begriff sein.
DIE KRITIK: Das dürfte wohl fast jedem gefallen: Sich irgendwohin stellen, „Shazam“ ausrufen. Und sofort besitzt man reichlich Superkräfte. Im Fall von Billy Batson, der Hauptfigur des Films, kommt noch eines hinzu: Der 14-Jährige wächst bei jeder Verwandlung sekundenschnell zum sehr männlichen Mittdreißiger heran. Was ihn erst verwirrt, ihm später aber sehr viel Spaß macht.
Ein Jugendlicher verwandelt sich also plötzlich in einen Erwachsenen (Zachary Levi) und muss sich in dessen Welt zurechtfinden: Das gab es vor 31 Jahren schon mal. In „Big“ mit einem umwerfenden Tom Hanks in der Hauptrolle.
Der Superhelden-Film „Shazam!“ ist nun die fast perfekte Mischung zwischen „Big“ und „Superman“ geworden. Wobei die „Big“-Elemente viel mehr überzeugen. Da geht es um Fragen, wie man so einen Superhelden-Anzug eigentlich trägt, ohne dass es peinlich wirkt. Wie man in diesem Outfit pinkelt. Welche Superkräfte wie beherrschbar sind.
Regisseur David F. Sandberg – bekannt als Auftrags-Horrorfilmer für Werke wie „Annabelle 2“ – wächst hier über sich selbst hinaus. Wie Billy die für ihn neue Welt entdeckt, welches herrlich komische Chaos er anrichtet, das ist einfach wunderbar anzuschauen.
Mit den „Superman“-Anleihen funktioniert es leider nicht ganz so gut. Zwar gibt es eine hinreißende Szene, in der sich Shazam und der Schurke am Himmel gegenüberhängen. Aber da sie mehr als einen Kilometer voneinander entfernt sind, versteht Shazam kein Wort von dem, was sein Gegenüber sagt.
Aber was dieser Dr. Thaddeus Sivana eigentlich will – mal abgesehen davon, dass er dem alten Shazam aus seiner Höhle die sieben Todsünden geklaut hat (was echt originell ist) – das wird nicht so richtig klar. Da fehlt was. Denn ein Superhelden-Film, der auf ganzer Linie überzeugen will, braucht eben auch einen echt überzeugenden Fiesling.
IDEAL FÜR: Alle, die mal Superhelden ohne das übliche schwermütige Tam Tam erleben wollen.