DIE STORY: „Schweizer Helden“ erzählt von Asylwerbern in der Schweiz, die gemeinsam mit einer ehrenamtlichen Helferin (Esther Gemsch) den „Wilhelm Tell“ einstudieren. Nach etlichem Hin und Her, nach kleinen und auch großen Katastrophen entsteht eine Multi-Kulti-Version des Schiller-Klassikers, wie man sie wohl noch nie sah.
DIE STARS: Keine Stars, sondern solide Darsteller aus der Schweiz und der ganzen Welt.
DIE KRITIK: Die Flüchtlingsgeschichte „Schweizer Helden“ ist ein unendlich gut gemeinter, zugleich aber holpriger Film. Die Machart ist sehr konventionell; die Figuren und ihre Konflikte sind so geschnitzt, dass sie sich gut der Filmdramaturgie anpassen (aber möglicherweise nicht unbedingt der Realität).
Das Drama über Zukunftshoffnungen und Zukunftsängste, über engagierte Helfer und strenge Gesetze hat aber auch sehr bewegende Momente. Und zwar immer dann, wenn Schiller ins Spiel kommt. Da wird der Film zur augenzwinkernden Groteske voller Skurrilität.
Denn natürlich müssen die Migranten daran scheitern, die „Tell“-Dialoge bühnenreif aufzusagen. Schließlich können die meisten von ihnen kaum Deutsch. Aber zugleich ist es mitreißend, zu sehen, wie sie der Essenz des Stücks über den Schweizer Helden Tell emotional gerecht werden.
So ist der Film von Peter Luisi unterm Strich eine sympathische Tragikomödie über das Leben und das Theater. Natürlich ruft „Schweizer Helden“ zum Miteinander und zur multikulturellen Offenheit auf. Und zugleich wird deutlich, welch heilsame Kraft das (Schau-)Spielen gerade in bedrückenden Lebenslagen haben kann.
IDEAL FÜR: Filmfreunde, die Verständnis und Mitgefühl für Menschen aufbringen, die ihre Heimat verlassen müssen.