DIE STORY: „Schweinskopf al dente“ steht auf dem Menüplan, wenn der bayerische Landpolizist Franz Eberhofer (Sebastian Bezzel) zu seinem dritten Film-Fall ausrückt.
Der Schweinskopf ist zwar nicht al dente gekocht, sondern blutig roh, aber jedenfalls liegt er dort, wo ein Schweinskopf nicht liegen sollte. In einem Bett. Und zwar in jenem vom Polizei-Dienststellenleiter Moratschek (Sigi Zimmerschied).
Den Moratschek beschleicht daraufhin große Angst, dass seinem eigenen Kopf ein ähnliches Schicksal beschieden sein könnte. Deswegen nimmt er beim Eberhofer und dessen verhaschtem Hippie-Vater (Eisi Gulp) Quartier. Während der Cop gemeinsam mit seinem Freund, dem Privatdetektiv Rudi Birkenberger (Simon Schwarz) die Aufklärung in Angriff nimmt.
Wer hinter dem Schweinskopf-Attentat stecken könnte, ahnen die Fahnder und auch die Kinobesucher von Anfang an: Es kann nur der Küstner (Gregor Bloeb) sein, ein Psychopath mit Doktortitel, der bei einem Krankenhaus-Transport aus der Haft entwichen ist. Moratschek hatte ihn einst hinter Gitter gebracht. Nun sinnt der mordlüsterne Dr. Küstner auf Rache.
DIE STARS: Sebastian Bezzel, dem TV-Publikum weithin bekannt als „Tatort“-Kommissar aus Konstanz, zieht wieder die Uniform des Provinz-Cops Eberhofer an. Auch das übrige Stammpersonal ist anwesend. Lisa Maria Potthoff als Susi liegt wie immer im Clinch mit ihrem Dann-und-Wann-Lebensgefährten Eberhofer. Eisi Gulp und Sigi Zimmerschied entdecken auf der Leinwand viele gemeinsame Interessen. Und der Österreicher Simon Schwarz führt seine Tätigkeit als Privatdetektiv fort.
Rundherum hat der Bayern-Krimi ebenfalls eine starke österreichische Prägung. Nicht nur, weil Gregor Bloeb die Schurkenrolle innehat. Auch zwei Damen aus dem Ulrich-Seidl-Kosmos sind in kleinen, aber wichtigen Rollen dabei: Maria Hofstätter („Paradies: Glaube“) und Margarethe Tiesel („Paradies: Liebe“).
DIE KRITIK: Für „Schweinskopf al dente“ gilt, was auch schon auf die zwei Vorgänger-Filme „Dampfnudelblues“ und „Winterkartoffelknödel“ zutraf: Es handelt sich um ausgesprochen nervenschonende Krimis. Von Action und atemloser Spannung bleibt das Publikum flächendeckend verschont.
Im Grunde sind die Filme, die auf den Büchern von Rita Falk beruhen, gar keine richtigen Krimis, sondern ländliche Schwänke mit skurrilen Figuren, in denen lieber mit Pointen als mit Pistolen geschossen wird. Was ja nicht das Schlechteste sein muss. Freilich stolpert der Witz, auch das wissen die Kenner der Serie, stets ein wenig schwerfällig dahin.
Die Charaktere und ihre Handlungen sind klar definiert. Der Polizist Eberhofer tritt zwar stets dem Verbrechen furchtlos entgegen, nie jedoch seiner Herzdame Susi, die sich einmal mehr (und zu Recht) vernachlässigt fühlt. Eberhofers Vater liebt Joints und laute Rockmusik. Seine Großmutter kocht gern und deftig. Und Kumpel Birkenberger bringt eine Prise Wiener Schmäh ins Spiel.
Für einen zünftigen Trailer reicht das allemal aus, doch der komplette Film hat seine Längen. Wie soll das auch anders sein, wenn sich ein Sketch zum Beispiel an der Frage entzündet, ob ein Badezimmer-Spiegelschrank nun ein Sanitär- oder ein Elektro-Artikel sei.
Egal: Die Atmosphäre ist gemütlich, der Kriminalfall wird mit allen Finessen (zu denen diesmal auch eine Pizza gehört) geklärt, und die privaten Dinge kommen wie immer mehr oder minder ins Lot. So wird „Schweinskopf al dente“ sein Stammpublikum erfreuen. Das liegt auch an den feinen Leistungen der Darsteller. Die agieren mit erkennbarer Freude und holen aus vielen kleinen Scherzen des Drehbuchs das Maximum heraus.
IDEAL FÜR: Freunde ländlicher Krimis.