|
Saphirblau
Auf und ab im Zeitreise-Fahrstuhl
DIE STORY: Zeitreisen und Romanzen, Machtspiele und Intrigen: „Saphirblau“ ist, nach „Rubinrot“ und vor „Smaragdgrün“, der zweite Teil der Verfilmung von „Liebe geht durch alle Zeiten“, der Fantasy-Romantrilogie von Kerstin Gier.
Im Zentrum der Handlung steht die junge Gwendolyn Shepherd (Maria Ehrich), die das Zeitreise-Gen geerbt hat, das in ihrer Familie von Generation zu Generation weitergegeben wird.
Also wirft das Teenie-Girl aus dem London von heute immer wieder mal historische Gewänder an, um bei ihren Besuchen im 17., 18. oder frühen 20. Jahrhundert stilgerecht aufzutreten. Ein fescher junger Mann namens Gideon de Villiers (Jannis Niewöhner), der ebenfalls das Zeitreise-Gen besitzt, ist dabei ihr liebster Begleiter – und obendrein auch noch ihr Liebster, dem sie sich herzinnig verbunden fühlt.
Eine störungsfreie Liebe ist den beiden Youngstern angesichts von so vielen Trips mit dem Fahrstuhl der Geschichte natürlich nicht vergönnt. Sie verheddern sich in einem gordischen Knoten aus Konflikten, der verdammt schwer zu durchschlagen ist, weil er von unterschiedlichen Figuren aus unterschiedlichen Epochen geknüpft wurde.
DIE STARS: Bekannte Namen findet man in diesem Jugendfilm vor allem in den erwachsenen, sprich Nebenrollen: Peter Simonischek und Katharina Thalbach, Veronika Ferres und Rüdiger Vogler. Die jungen Hauptdarsteller – Maria Ehrich, Jannis Niewöhner oder Laura Berlin – müssen sich ihre Meriten erst verdienen.
DIE KRITIK: An sich sollte man als erwachsener Mann in der Lage sein, der Handlung eines Films für Teenager problemlos zu folgen. Ich gestehe aber, dass während der Vorführung von „Saphirblau“ immer wieder riesige Fragezeichen vor mir auftauchten. Das hatte mit Dialogstellen wie dieser zu tun: „Weißt du, was geschieht, wenn der Blutkreis im Chronographen geschlossen wird?“ Ja, was denn?
Da fühlte ich mich der jungen Gwendolyn verbunden, die auf die indignierte Frage „Was suchen Sie denn überhaupt?“ einmal erklärt: „Antworten auf mindestens tausend Fragen.“
Die Antworten findet man natürlich am ehesten, wenn man die Romantrilogie gelesen hat, die „Saphirblau“ und den anderen beiden Farben-Filmen zugrunde liegt. Es ist stark anzunehmen, dass das Zielpublikum (Mädchen im Teenager-Alter) bestens Bescheid weiß über die Zeitreisen von Gwendolyn und Gideon - und über die tiefere Bedeutung der Expeditionen.
Als Außenstehender kann man berichten, dass „Saphirblau“ sehr solide gearbeitet ist, dass die Sets in den verschiedenen Jahrhunderten ansprechend ausschauen und dass der Film unter dem Problem vieler Mittelteile von Trilogien leidet. Er fängt irgendwie irgendwo an und er hört irgendwo irgendwie auf, ohne dass dies den Beginn und den Schluss der kompletten Geschichte markieren würde.
Die Darsteller agieren gemäß ihres Rangs. Einem Peter Simonischek oder einer Katharina Thalbach zuzuschauen, ist immer ein Vergnügen. Egal, wie klein ihre Rollen auch sind. Das Spiel der beiden Hauptdarsteller Maria Ehrich und Jannis Niewöhner wirkt hingegen, sorry, noch ein wenig unbeholfen und tapsig.
IDEAL FÜR: die Fans von Fantasy-Romanzen und für die LeserInnen der Trilogie „Liebe geht durch alle Zeiten“.
|
|