Ruhet in Frieden

Im Labyrinth von Gewalt und Lebensgefahr


FilmClicks:
„Ruhet in Frieden“: Privatdetektiv Matthew Scudder (Liam Neeson, li.) ermittelt © Universum
DIE STORY: „Ruhet in Frieden“ ist ein spannungsgeladener, dunkler Thriller. Der Plot: Der New Yorker Cop Matthew Scudder (Liam Neeson) hat vor acht Jahren den Dienst quittiert, nachdem ihm ein Einsatz unter schwerem Einsatz von Waffen und Alkohol mächtig schief gegangen war.
Doch weil die Welt nicht in Frieden ruht, kann auch Scudder nicht in Frieden ruhen. Gelegentlich verdingt er sich als Privatdetektiv.
Als ihm ein Junkie, den er von den Anonymen Alkoholikern kennt, einen neuen Auftrag vermittelt, will Scudder zunächst ablehnen. Denn zwar ist das Verbrechen im Hintergrund sehr schlimm (eine entführte Frau wurde vergewaltigt und ermordet), doch der Auftraggeber (und Mann der Ermordeten) ist auch schlimm. Kenny Kristo (Dan Stevens) scheffelt sein Geld als Drogenboss.
Letztlich lässt sich der Ex-Cop aber doch dazu überreden, zu ermitteln. Er soll die Mörder der Frau finden. Und gerät damit in ein düsteres Labyrinth, das Gewalt, Sadismus und Lebensgefahr für ihn bereithält.
 
DIE STARS: Der Ire Liam Neeson wurde 1993 durch die Hauptrolle in Steven Spielbergs „Schindlers Liste“ weltberühmt. Brian „Astro“ Bradley, der als Obdachloser namens TJ zu Neesons jugendlichem Helfer wird, ist ein Rapper. Dan Stevens, der Darsteller des Drogenbosses, sammelte seine Meriten in der TV-Serie „Downton Abbey“. Die Darsteller rundherum sind eher weniger bekannt, spielen aber gut – ein Beweis für ihr Talent, aber auch für die vorzügliche Arbeit von Regisseur Scott Frank.
Der wiederum trägt einen großen Namen in Hollywood, inszeniert hier aber erst seinen zweiten Kinofilm: Scott Frank ist hauptberuflich Drehbuchautor, der Hits wie „Das Wunderkind Tate“, „Schnappt Shorty“, „Out of Sight“ (Oscar-Nominierung), „Die Dolmetscherin“ oder zuletzt „Wolverine – Weg des Kriegers“ schrieb.
Einen zweiten Star neben Liam Neeson hat Scott Frank allerdings doch im Aufgebot: Die Stadt New York, die hier aber nicht von ihrer strahlenden, sondern von ihrer abweisenden Seite gezeigt wird.  
 
DIE KRITIK: Zynische Gestalten mit üblen Absichten bevölkern eine düstere Stadt: „Ruhet in Frieden“ ist ein moderner Film noir. Regisseur Scott Frank, der einen Roman von Lawrence Black zum Filmskript umbaute, schafft vom ersten Moment an viel Atmosphäre – eine dunkle, bedrohliche und gleichwohl faszinierende Atmosphäre.
Eine Figur wie den Privatdetektiv Matthew Scudder hätte auch Humphrey Bogart spielen können. Der Ex-Cop ist ein zutiefst sarkastischer und skeptischer Mann, der in seinem Leben alles gesehen hat, was einem den Glauben an die Menschheit rauben könnte. Und der zugleich einen großen Funken von Menschlichkeit in sich trägt, die immer wieder ins Freie hinaus will.
Der Matthew Scudder von Liam Neeson ist ein Mann mit melancholischer Aura, großem Durchblick und zupackender Entschlossenheit. All diese Eigenschaften kann er gut brauchen in dem schwierigen Fall, den er hier übernommen hat. Denn ihm wird bald klar, dass die Entführung der Frau des Drogendealers kein Einzelfall war. Er hat es mit Serientätern zu tun, denen es nicht genügt, Morde zu begehen. Sie vergehen sich an ihren weiblichen Opfern und zerstückeln die Leichen.
Keine Frage, dass solche Killer nicht klein beigeben, wenn sich ein Ermittler an ihre Spuren heftet. Ebenfalls keine Frage, dass der mit allen Wassern gewaschene Scudder auf Gegenattacken vorbereitet ist. So entwickelt sich ein elektrisierender Kampf zwischen Gut und Böse, bei dem lange nicht abzusehen ist, wer die besseren Karten hat.
Alles in allem ergibt das einen fesselnden Kino-Krimi, der Lust auf mehr macht. Sollte „Ruhet in Frieden“ einschlagen, sind Fortsetzungen kein Ding der Unmöglichkeit: Lawrence Block hat 17 Thriller mit dem Privatdetektiv Matthew Scudder geschrieben.

IDEAL FÜR: Thriller-Liebhaber.






Trailer
LÄNGE: 113 min
PRODUKTION: USA 2014
KINOSTART Ö: 14.11.2014
REGIE:  Scott Frank
GENRE: Thriller
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Liam Neeson: Matthew Scudder
Dan Stevens: Kenny Kristo
Brian "Astro" Bradley: TJ