DIE STORY: Im Horrorfilm „Rings“ taucht das nach Rache sinnende Grusel-Girl Samara nun schon zum dritten Mal auf. Am Prinzip der „Ring“-Vorgängerfilme wird (leider) nichts geändert. Wieder einmal geht es um alte gruselige VHS-Aufnahmen. Dann schrillen Telefone, und wer das Video betrachtet, ist eine Woche später tot.
Die Geschichte, die im neuen Film erzählt wird, ist ziemlich wild. Sie dreht sich um eine Studentin, die ihren Freund vermisst. Ein Hochschullehrer will Übersinnliches sichtbar machen. Und auch Samara, die sieben Tage in einem Brunnen liegen musste, bevor sie starb, bekommt eine kleine Geschichte.
DIE STARS: Wie schon bei den anderen Filmen der Serie ist das finster dreinblickende Mädchen namens Samara (Bonnie Morgan) der Star. Oder besser gesagt, sie sollte es sein. Aber dieses Gruselmädchen mit den nassen Haaren und dem wirren Blick hat seinen Schrecken mittlerweile verloren.
Generell stehen, wie im Horror-Genre gewohnt, eher unbekannte Schauspieler vor der Kamera – in diesem Fall Matilda Lutz als Julia oder Johnny Gaiecki als Gabriel. Eifrige Serien-Serien dürften Galecki aus der Seifenoper-Comedy-Nerv-Parade „Big Bang Theory“ kennen
.
DIE KRITIK: Keine Ahnung, was in der Herstellungsgeschichte von „Rings“ schief gegangen ist. Aber es muss eine ganze Menge gewesen sein.
Die hervorragende Klasse der ersten Hollywood-„Ring“-Verfilmung von Gore Verbinski aus dem Jahr 2002 erreicht dieser Billigschrott auf keinen Fall. Gedreht wurde der Film von Regisseur F. Javier Gutiérrez („Tres Dias“) schon vor drei Jahren. Seitdem wurde das Startdatum immer wieder verschoben. Vielleicht klärt sich irgendwann in der Zukunft mal, ob sich hier ein Filmemacher mit seiner Vision nicht durchsetzen konnte.
Zu Beginn hat man den Eindruck, dass es mit dieser Wiederauflage etwas werden könnte. Die Geschichte entwickelt sich in eine interessante Richtung. Denn der Uni-Professor will den Spuk um Samara nutzen, um wissenschaftlich nachzuweisen, dass es die menschliche Seele gibt.
Also gründet er eine Art Geheimclub und lässt nun eine Studentin nach der anderen das verfluchte Video anschauen (und nimmt damit deren Tod in Kauf). Das hätte spannend werden können.
Aber schon sehr bald wechselt der Fokus zur Studentin Julia, die sich auf den Weg macht, um der traurigen Geschichte von Samara auf den Grund zu gehen.
All das ist uninspiriert erzählt und auch optisch alles andere als spannend umgesetzt. Nur Samara bekommt hin und wieder mal eine Szene, die interessant ist. Wenn sie zum Beispiel aus dem Schwarz-Weiß-Videobild in die Realität krabbelt und dort so aussieht wie eine sehr frühe unscharfe Form eines Videobildes aus den 80er Jahren.
IDEAL FÜR: Fans, die sich keinen der „Ring“-Teile entgehen lassen wollen. Aber auch die werden enttäuscht das Kino verlassen.