DIE STORY: Der coole Cop James Payton (Ice Cube) und sein geschwätziger Lehrling Ben Barber (Kevin Hart) gehen in der Thriller-Komödie „Ride Along 2: Next Level Miami“ erneut gemeinsam auf Gangsterjagd. Von Atlanta aus steuern sie, wie es der Titel verspricht, Miami an, wo sie den Boss eines Drogen-Kartells (Benjamin Bratt) ins Visier nehmen.
Die Comedy-Elemente sind genauso wichtig wie die Thriller-Handlung. Die endlosen Sprücheklopfereien zwischen Ice Cube und Kevin Hart bilden das Rückgrat des Films. Außerdem verbringt man viel Zeit bei den Vorbereitungen zur Hochzeit von Jung-Detektiv Barber mit der schönen Angela (Tika Sumpter). Wie die Fans des ersten Films wissen, ist Angela die Schwester des rauen Detective Payton. Was wiederum der Hauptgrund dafür ist, dass der Polizisten-Rookie Barber an Paytons Seite ermitteln darf.
DIE STARS: Ice Cube ist einer der berühmtesten Rapper der USA. Sein Weg zur Weltkarriere (und jener seiner Band-Kollegen des Kollektivs N.W.A.) wurde vor einigen Monaten im grandiosen Musikfilm „Straight Outta Compton“ nachgezeichnet. Kevin Hart wurde vom Schuhverkäufer zum Stand-Up-Comedian und als solcher mittlerweile auch zum Filmstar.
Ex-Model Tika Sumpter machte erst im US-TV und seit einigen Jahren auch beim Film Karriere. Neu im Cast sind der promovierte Mediziner Ken Yeong („Hangover“) als Computer-Nerd, Benjamin Bratt („Law & Order“) als Obergangster und Newcomerin Olivia Munn als eisenharte Polizistin.
DIE KRITIK: „Ride Along“ ist auch im zweiten Anlauf ein Buddy Movie, das auf einem uralten Kabarett-Prinzip beruht. Jenem der Doppel-Conférence. Rapper Ice Cube gibt den harten Hund und sein Partner Kevin Hart ist die Plaudertasche, deren Wortschwall niemals Pause macht. Und weil Kevin so viel Unsinn daherplappert, sieht sich Ice Cube mit schöner Regelmäßigkeit genötigt, den Schwätzer mit knurrenden Kommentaren zurechtzuweisen.
Als Kabarett-Sketch ist so eine Nummer prächtig geeignet – als tragendes Element für einen Kinofilm allerdings nicht. Das mag sich auch das Team um Regisseur Tim Story gedacht haben. Denn nach den unzähligen „schimmeligen Gags“ (das Magazin
Rolling Stone) des Originals bemühte man sich jetzt, die Thriller-Spannung ein wenig zu stärken.
Am Anfang klappt das ganz gut. Der Krimi beginnt auf einer Luxusyacht in Florida, auf der sich die Reichen und Schönen dem High Life hingeben. Allerdings merkt der Computermann A.J. (Ken Jeong), der im Schiffsbauch am Keyboard sitzt, dass sein Chef, der Yachtbesitzer Antonio Pope (Benjamin Bratt), kein Guter ist. Durch Zufall wird A.J. zum Zeugen eines Mordes, den Mr. Pope in Auftrag gab.
Schon ist man mitten drin in einem Gangsterstück, das bald das Cop-Duo Ice Cube & Kevin Hart ins Spiel bringt. Doch während man noch denkt, „Next Level Miami“ sei dem ersten „Ride Along“-Film weit überlegen, setzt schon wieder das Pointen-Pingpong zwischen den beiden Hauptdarstellern ein. Und da sind, was das Witz-Niveau betrifft, keine wirklich großen Fortschritte festzustellen.
Da wird man dann bescheiden und freut sich schon, wenn die Streiterei der beiden durch eine zünftige Auto-Verfolgungsjagd unterbrochen wird. Oder durch kämpferische Action. Oder, ganz friedlich, durch Debatten zur bevorstehenden Eheschließung des Officer Barber.
In Summe ergibt das einen leidlich unterhaltsamen Film, der keine Spur eines bleibenden Eindrucks hinterlässt. „Ride Along 2“ bietet gutmütiges Popcorn-Kino, das hinter einer rauen Schale seinen weichen Kern verbirgt: Kaum gesehen, schon vergessen.
IDEAL FÜR: die Fans von „Ride Along“, dem Original.