Riddick
Vin Diesel und die Drachen-Skorpione
DIE STORY: Der intergalaktische Sträfling Riddick (Vin Diesel) wird auf einem ungastlichen Planeten zurückgelassen, wo er sich gegen monströse Gestalten, so eine Art Drachen-Skorpione, zur Wehr setzen muss. Als er einen Notruf ins All schickt, naht nicht die Rettung, sondern eine Ladung von Kopfgeldjägern und anderen Feinden. Die wollen es mit Riddick aufnehmen, obwohl sie wissen, dass der ziemlich gut kämpfen kann.
DIE STARS: Es gibt in „Riddick“ nur einen Star – Vin Diesel. In fahles Licht gestellt und mit faden Dialogen ausgestattet, fällt es ihm diesmal schwer, seine ganz persönliche Aura aus Muskelprotz und Charmebolzen zu entfalten. Der Charmebolzen hat nämlich Pause und der Muskelprotz alle Hände voll zu tun, um seine Mitspieler (Karl Urban, Jordi Moilà, Katee Sackhoff) zu vermöbeln.
KURZKRITIK: Autor/Regisseur David Twohy, der auch schon die ersten beiden „Riddick“-Filme inszenierte, hat es sich sehr einfach gemacht. Er stellt seinen Star Vin Diesel von der ersten bis zur letzten Sekunde ins Zentrum des Geschehens und lässt ihn abwechselnd gegen die Drachen-Skorpione, gegen seine Feinde oder gegen beide kämpfen. Mehr ist nicht los. Optisch entspricht der Film seinem Schauplatz auf dem Wüstenplaneten: Er ist düster, leblos und abweisend.
IDEAL FÜR: Vin-Diesel-Fans, die es ertragen, dass es in einem Film ihres Idols einmal überhaupt nichts zum Lachen gibt.
FilmClicks Kritik. Die älteren unter den Anhängern von Vin Diesel werden sich vielleicht daran erinnern, dass ihr Idol vor 13 Jahren zum ersten Mal das Gewand des Gangsters Richard B. Riddick anlegte. Damals war er schon genauso stark wie heute, aber bei weitem noch nicht so berühmt. Der große Durchbruch mit „The Fast and The Furious“ (2001) und „xXx – Triple X“ (2002) lag noch vor ihm.
Der erste „Riddick“-Film mit dem Titel „Pitch Black“ brachte Diesel aber auf den Weg in Richtung Karriere. Er spielte einen Schwerverbrecher, der gemeinsam mit einigen anderen Menschen den Absturz eines Raumschiffs überlebte. Die Raumschiffbrüchigen sahen sich auf ihrem Gast-Planeten mit üblen Alien-Kreaturen konfrontiert, die bei Sonnenlicht harmlos, in der Dunkelheit aber mörderisch waren.
„Pitch Black“ bekam freundliche Kritiken und spielte so viel Profit ein, dass 2004 die Fortsetzung „Riddick: Chroniken eines Kriegers“ gedreht wurde. Die jedoch erwies sich als Kassengift, sodass das Diesel und sein Autor/Regisseur David Twohy bis jetzt warten mussten, um das Geld für einen dritten Film aufzustellen.
Die Ausgangssituation von „Riddick“, dem neuen Film, ist die gleiche wie in den ersten zwei Folgen. Der muskelpepackte Mr. Riddick, der trotz seines Schwerverbrecher-Vorlebens zum Helden taugt, ist ziemlich einsam auf einem schlimmen Planeten gelandet. Dort würde er gerne wieder weg. Aber erstens fehlt ihm ein Raumschiff, und zweitens sind ihm die einheimischen Aliens auf den Fersen: Gefräßige drachenartige Ungeheuer mit einem Stachel wie von einem Skorpion. Nur größer. Viel größer.
In der Auseinandersetzung mit den Monstern kommt Riddick natürlich seine Vorbildung als kampferprobter Gangster zugute. Er schlägt etliche von ihnen tot und erkennt dann, dass die Wesen nur in Wassernähe existieren. Als Riddick in eine Wüstengegend weiterwandert, bleiben die Monster zurück. Riddick entlockt einem Funkgerät ein Notsignal, macht sich einen hyänenartigen bissigen Köter zum Freund und wartet auf die Rettung. Bald trudeln zwei Raumschiffe ein, deren Insassen den Mann freilich nicht befreien wollen, sondern einfangen (Kopfgeld wartet!) oder gar töten.
Der Film mutiert nun zu einem ziemlich öden Kampfsport-Bewerb. Der Autor David Twohy hat den Darstellern keine guten Dialoge geschrieben, sodass sich der Regisseur David Twohy auf die bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen Riddick und seinen Widersachern konzentrieren muss. Hier gelingt es Vin Diesel kraft seiner Figur prächtig, den starken Max zu mimen. Er schaltet einige Gegner aus, sieht sich aber doch rein zahlenmäßig – allein gegen alle – einer Übermacht gegenüber.
Das plätschert so dahin, bis auf einmal der große Regen fällt. Und wer kommt mit dem Regen? Erraten, die Drachen-Skorpione, die sich nur in der Feuchtigkeit wohlfühlen. Nun ist Riddick wieder im Vorteil, weil er die Tricks der kräftig zubeißenden Aliens schon kennt…
Unterm Strich ist „Riddick“ ein Science-Fiction-Reißer mit einer einfallslosen Story und mit bescheidenen optischen Effekten, die jeden Vergleich mit den Meisterwerken des SciFi-Genres scheuen müssen. Anders als beim zweiten Teil der Serie kommt das aber beim US-Publikum recht gut an. Der mit einem Budget von 38 Millionen Dollar preiswert produzierte Film ist unterwegs in die Profitzone. Wer weiß: Vielleicht wartet dort schon „Riddick 4“.