DIE STORY: Der Nazi-Thriller „Remember“ beginnt in einem Altersheim in New York. Dort wohnen der alte Jude Zev (Christopher Plummer) und sein Freund Max (Martin Landau), die einst während der Nazi-Diktatur mit viel Glück das KZ Auschwitz überstanden. Ihre Familien kamen ums Leben.
Max kann die Pein jener Zeit nicht vergessen. Er glaubt, dass der Mann, der einst im KZ ihr Aufseher war, mit veränderter Identität ebenfalls in den USA lebt. Max sinnt auf Rache. Aber er ist körperlich schon zu schwach, um selbst nach dem Nazi-Schergen zu suchen. Also schickt er Zev auf die Reise. Das Problem an der Sache: Zev leidet an Alzheimer und kann sich kaum noch erinnern, wer er ist und was er hier auf Erden macht.
Also hat ihm Max genau aufgeschrieben, wen er suchen soll. Zev macht sich auf den Weg, der immer schwieriger wird – und an dessen Ende eine große Überraschung auf ihn wartet.
DIE STARS: „Remember“ ist ein Film der alten Männer. Christopher Plummer als Zev wandelt großartig durch den Film. Bei Martin Landau, der im Hintergrund die Fäden zieht, weiß man lange nicht, welche Rolle er spielt. In kleineren Rollen brillieren die deutschsprachigen Schauspiel-Granden Bruno Ganz und Jürgen Prochnow.
DIE KRITIK: Der Kanadier Atom Egoyan ist einer der innovativsten Regisseure der letzten Jahrzehnte. Seine Filme – allen voran das großartige Todesdrama „The Sweet Hereafter“ – sind nicht immer leicht zu konsumieren. Aber sie hatten immer etwas Neues und Aufregendes.
Mit „Remember“ verlässt Egoyan das Feld seiner persönlichen Avantgarde. Er präsentiert einen nur leicht verrätselten Film mit starker Geschichte und überragenden Schauspielern.
Man darf nicht allzu viel über den Lauf der Ereignisse in „Remember” verraten, um die Spannung nicht zu zerstören. Das Publikum begleitet Überlebende des Holocaust, die einen der ihren losschicken, um einen früheren Peiniger zu töten. Auf seinem Weg trifft der Mann neue und alte Nazis, aber auch Menschen, die sich längst vom nationalen Wahn gelöst haben.
Und am Ende wartet Egoyan mit einer Pointe auf, die dem Film noch einmal eine verblüffende Wendung gibt. Damit kann man Probleme haben. Aber schauen und urteilen Sie selbst.
Gerade in unseren Zeiten, in denen das rechte Gedankengut nicht wenigen Bürgern wieder modern oder als eine mögliche Alternative erscheint, ist ein Film wie „Remember“ sehr wichtig. Einfach, um nicht zu vergessen, was der Mensch dereinst dem Mensch angetan hat.
IDEAL FÜR: Zuschauer, die gern Dramen mit historischem Bezug sehen.