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Quatsch und die Nasenbärbande
Punk-Rock im Kinderzimmer
DIE STORY: ist totaler Quatsch - „Quatsch und die Nasenbärbande“ eben. Ben, Rike, Max, Suse, Lene und Paul, sechs Vierkäsehochs, wohnen in Bollersdorf (eine Hommage an Bullerbü). Das ungewöhnliche Haustier von Ben ist das Maskottchen der Bande. Ein Nasenbär namens Quatsch.
Da fängt der Unsinn also schon an – und geht unverschämt weiter. Bollersdorf liegt mitten in Deutschland, und wenn wir mitten schreiben, meinen wir auch mitten. Bollersdorf liegt im geographischen Zentrum und ist absoluter Durchschnitt. So durchschnittlich, dass sogar schon die Behören auf Bollersdorf aufmerksam geworden sind und die Kinder mit ihren Eltern zu Produkttestern wurden. Grüne Cornflakes sind da das kleinste Übel.
Das Problem allerdings: die Großeltern der Nasenbärenbande sind mit „Ü-65“ zu alt für den Durchschnitt und kommen ins Heim. Die Befreiung ist ein klarer Fall für die Nasenbärbande und nur der Beginn für viele unglaubliche Abenteuer.
DIE STARS: Wie so oft im deutschen Kinderfilm geben sich in den Erwachsenenrollen berühmte Schauspieler die Klinke in die Hand. Fritzi Haberlandt, Fabian Busch, Benno Fürmann, Samuel Finzi, Margarita Broich und Jule Böwe sind nur ein Auszug. Die richtigen Stars sind allerdings die Kleinen. Doch die sind so klein, dass „Quatsch und die Nasenbärbande“ ihren allerersten Kinoauftritt bedeutet.
DIE KRITIK: „Quatsch und die Nasenbärbande“ ist ein filmisches Kleinod voller Anarchie, ein kunterbuntes Märchen, in dem die Kinder das Sagen haben. Und das beinhaltet eben auch, dass Gesetze gebrochen werden, Bagger gefahren, Kräne geschwenkt, Boote versenkt – all das, obwohl die Knirpse kaum übers Lenkrad der Vehikel gucken können.
Zusammen sind die sechs Stöpsel mit Nasenbär Quatsch frecher als Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga und die kleinen Strolche. Die Unbeschwertheit der Kleinen lässt auf der Leinwand eine ganz eigene Dynamik entstehen, denn da inszeniert Regisseur Veit Helmer in erster Linie Chaos.
Die Kinder rennen mal von links nach rechts, mal von rechts nach links durchs Bild, klettern auf Kräne, entwickeln Brötchenverteilmaschinen und erzeugen Glühlicht mittels eines ausgetüftelten Kuhfurzkraftwerkes.
Die Erwachsenen sind in diesem Film die Bösen, die Kinder die Helden. Die kleinen Geschichten von einem Wurst-Längen-Weltrekordversuch bis zur Befreiung der Großeltern werden zu einem großen Ganzen. Mit einem kindgerechten und selbstgesungenen Soundtrack.
Die kleinen und großen Katastrophen aus dem Film sind nicht unbedingt zum Nachahmen empfohlen. Sie sind aber voller kraftvoller Fantasie, die so mancher Kinderfilm vermissen lässt. „Quatsch und die Nasenbärbande“ ist eindeutig ein Plädoyer für mehr Anarchie im Kinderzimmer.
IDEAL FÜR: Kleine und große Quatschmacher.
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