Poltergeist

Für den kleinen Grusel zwischendurch


FilmClicks:
Bitte gut festhalten! Die Poltergeister wollen die kleine Madison entführen © 2015 20th CenturyFox
DIE STORY: „Poltergeist“ ist ein Remake des berühmten Horrorfilms von 1982, der unter der Ägide von Steven Spielberg entstand. Der Plot: Die Familie Bowen zieht in ein neues Haus ein, das sie offenbar nicht allein bewohnt. Bald beginnt es zu spuken. Erst nehmen die Bowens (Vater, Mutter und drei Kinder) die Sache nicht übertrieben ernst. Doch dann verschwindet Töchterchen Madison in eine Art Parallelwelt, aus der sie nicht mehr zurückfindet.
Was tun? Die Maddens holen eine Parapsychologin mit ihrem Tross ins Eigenheim, und dann kommt auch der TV-Moderator Carrigan Burke, ein medienwirksamer Geister-Kammerjäger. Alle gemeinsam machen sich ans Werk, Madison zurückzuholen und die lautstarken Gespenster (daher der Name Poltergeist) zu vertreiben.

Jared Harris als Geisterjäger, der zugleich Fernsehstar ist © 2015 20th Century Fox

DIE STARS: Sam Rockwell, der Darsteller von Familienvater Eric Bowen, ist der bekannteste Mann im Ensemble. Sein Spektrum reicht vom Arthaus („Confessions of a Dangerous Mind“ von George Clooney) bis zu Blockbuster-Hits („Iron Man 2“).
Regisseur Gil Kenan etablierte sich mit dem Animations-Gruselfilm „Monster House“ als Spezialist für düstere Geschichten.
 
Oh Schreck! Naht da schon das nächste Gespenst? © 2015 20th Century Fox

DIE KRITIK: Die Neuauflage von „Poltergeist“ ist für Kids ab 12 Jahren freigegeben, und diese Einstufung ist ein Hinweis auf das, was einen im Kino erwartet: Sanfter Grusel, aber keinesfalls nervenzerfetzender Schrecken.
Dass das Original heute als Klassiker des Horrorfilms gilt, ist für Besucher, die nur das Remake kennen, kaum nachvollziehbar. Denn Regisseur Gil Kenan lässt es recht gemütlich zugehen. Die Folge: Im Publikum hört man öfters wohliges Kichern (ich sah den Film in einer voll besetzten Vorpremiere). Doch die Momente atemlosen Schauderns, in denen sich die Mädchen im Saal an die Jungs klammern und den Jungs die Haare zu Berge stehen, die gibt es im neuen „Poltergeist“ nicht.
Wie so oft im Grusel-Genre, ist das Drehbuch nicht gerade ein Meisterwerk. So lange noch alles gespensterfrei zugeht, begleitet man den Alltag einer stinknormalen Familie, die in ein billigeres Quartier umziehen muss, weil der Vater den Job verlor. Traurig für die Leute auf der Leinwand – aber abendfüllend ist das nicht.
Interessant wird es erst, wenn die Poltergeister die Arbeit aufnehmen. Da grummelt und rumort es, Bälle beginnen Bewegungsspiele, und wenn jemand einen bestimmten Türknopf berührt, recken sich seine Haare himmelwärts. Im Grunde ist das harmlos. Bis die kleine Madison mit herrenlosen Händen konfrontiert wird, die aus dem Fernsehgerät nach ihr greifen. Kurz darauf ist Maddie weg und folglich die Katastrophe da.
Wenn die Eltern, die Geschwister und die anderen Helfer nun beginnen, das Mädchen zu suchen, steigert der Film natürlich die Grusel-Dosis. Doch angsteinflößend wird das nie. Regisseur Gil Kenan schafft es nicht, den Zuschauer so in Bann zu ziehen, als wären da wirklich Poltergeister am Werk. Manchmal sind die die kleinen Schockeffekte erkennbar handgestrickt (jemand lässt Lichter aufblinken oder einen Ball losrollen), und sehr oft kommen sie erkennbar aus dem Trick-Computer.
Fazit: Der neue „Poltergeist“ ist ein Drama für den kleinen Grusel zwischendurch. Ein Film wie aus der Kinder-Geisterbahn.
 
IDEAL FÜR: „Poltergeist“-Fans, die wissen wollen, was aus dem Original geworden ist.






Trailer
LÄNGE: 91 min
PRODUKTION: USA 2015
KINOSTART Ö: 28.05.2015
REGIE:  Gil Kenan
GENRE: Horror
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Sam Rockwell: Eric Bowen
Rosemarie DeWitt: Amy Bowen
Kennedi Clements: Madison Bowen
Jared Harris: Carrigan Burke