DIE STORY: „Pixels“ ist eine Science-Fiction-Komödie, die von einer herzzerreißend blöden, aber sehr komischen Grundidee ausgeht.
Der Plot: Die Außerirdischen haben Signale von Videospielen der 1980er Jahre aufgeschnappt: Von Pac-Man, Donkey Kong, Space Invaders und so. Die Spiele werden im All aber nicht als Freizeit-Gaudi interpretiert, sondern als kriegerischer Akt. Also beginnen die Aliens, sich zu wehren. Sie attackieren die Erde mit Waffen, die genauso aussehen wie die verpixelten alten Spielfiguren.
Was tun? US-Präsident Will Cooper (Kevin James) schickt die Könige der längst zugesperrten Video-Spielhallen in den Kampf. Voran seinen Kindheits-Freund, den Elektronik-Klempner Sam Brenner (Adam Sandler), einst Champion im Pac-Man-Spiel. Neben anderen Nerds mischt auch die Offizierin Lt. Col. Violet Van Patten (Michelle Monaghan) in der Alien-Abwehr mit, die sich gleichzeitig mit Sam Brenner einen privaten Kleinkrieg mit gelegentlichen Flirt-Attacken liefert.
DIE STARS: Die Komödien-Schwergewichte Adam Sandler und Kevin James bemühten sich schon in Filmen wie den „Kindsköpfe“-Schwänken oder in „Chuck und Larry“ gemeinsam darum, Lachsalven auszulösen. Zwar kam ihr Humor manchen Besuchern außerirdisch vor, doch mit Außeridischen wie in „Pixels“ hatten es die beiden im Kino bisher nicht zu tun.
Michelle Monaghan schaffte mit „Kiss Kiss, Bang Bang“ und „Mission: Impossible III“ den Durchbruch. 2014 spielte sie eine Hauptrolle im Serien-Hit „True Detective“.
„Pixels“-Regisseur Chris Columbus ist einer der erfolgreichsten Blockbuster-Filmemacher Hollywoods. Seine 15 Filme – darunter „Kevin allein zu Haus“, „Mrs. Doubtfire“ und die ersten zwei Folgen von „Harry Potter“ – spielten allein an den US-Kinokassen 1,7 Milliarden Dollar ein.
DIE KRITIK: Die Szene: Eine Computer-Kammer. „Ich glaube“, spricht der Nerd Ludlow Lamonsoff (Josh Gad) mit ernstem Gesicht, „eine außerirdische Lebensform schickt uns zum Leben erweckte Videospiele, um uns anzugreifen.“ Sein Gegenüber, der Handwerker Sam Brenner (Adam Sandler) grübelt darüber nach. Dann sagt er mit ebenso ernster Miene: „Das macht Sinn.“
Alles klar? Natürlich macht in der Komödie „Pixels“ von Anfang an überhaupt nichts Sinn. Zumindest nicht auf realistische Art und Weise. Das Bestreben des Films zielt einzig darauf ab, Donkey Kong und andere Schurkenfiguren in viele Pixels zerbröseln zu lassen. Und das Kinopublikum zum Lachen zu bringen.
Für meinen Geschmack ist das mit dem Lachen ziemlich gut gelungen (allerdings ist „Pixels“ von anderen Kritikern auch arg zerzaust worden). Regisseur Chris Columbus hat dem Film ein trashiges Fundament gezimmert, das gut passt zum billigen Look der Spielfiguren aus dem Computer-Museum.
Auf diesem Fundament lässt Columbus recht rabiate Wortduelle ablaufen, die aber niemals unter der Gürtellinie landen (Michelle Monaghan abschätzig zu Adam Sandler: „Sie sind nur ein 100 Kilo schweres Trostpflaster“. Sandler lockend zu Monaghan: „Nerds sind gute, weil dankbare Küsser!“).
Der respektlose Umgang mit amerikanischen Institutionen kommt angenehm satirisch rüber. Etwa dann, wenn Sandler im orangen Arbeitsdrillich locker zum US-Präsidenten vordringen kann, weil der nun mal sein guter Freund aus alten Tagen ist.
Die rauen Höhepunkte des Films sind aber die Auseinandersetzungen mit den Videospiel-Figuren. Wenn sich Pac-Man als gefräßiges Großmaul durch die Straßenschluchten von New York mampft, dann schaut das grotesk komisch aus (zu seiner Bekämpfung stehen als „Geister“ vier hochgerüstete BMW-Minis bereit). Und wenn der schlimme Donkey Kong mit Fässern um sich wirft, ist das ebenfalls ein schräger Spaß.
Unterm Strich ist „Pixels“ somit alles andere als ein hochgeistiges Vergnügen. Hier wird mit (virtuellen) groben Klötzen auf grobe Keile gehauen. Für einen unbeschwert heiteren Kino-Abend langt das allemal, wobei die Komödie nicht nur bei den Figuren Anleihen bei den Achtziger Jahren nimmt: Die Parallelen zu den „Ghostbusters“ seligen Angedenkens sind unübersehbar.
IDEAL FÜR: Filmfreunde, die herzhaften Blödeleien etwas abgewinnen können – und die früher vielleicht mit Leidenschaft „Pac-Man“ oder „Donkey Kong“ gespielt haben.