Passengers

Eine große Love Story in der Unendlichkeit des Universums


FilmClicks:
„Passengers“: Chris Pratt & Jennifer Lawrence haben ein großes Raumschiff lebenslang für sich allein © Sony
DIE STORY: Irgendwann in der Zukunft. Mehr als 5.000 „Passengers“ sind in einem riesigen Raumschiff auf dem Weg durchs All zu einem fernen Planeten, der besiedelt werden soll. Die Reise dauert 120 Jahre. Beinahe ebenso lang sollen Passagiere und Crew schlafen. Dieser Schlaf stoppt ihre Lebenszeit-Uhr.
Als 30 Jahre vorbei sind, wachen allerdings der Techniker Jim Preston  (Chris Pratt) und die Journalistin Aurora Lane  (Jennifer Lawrence) auf – 90 Jahre vor der eigentlichen Ankunft. Ihre Lebensuhr tickt wieder: Schnell wird ihnen klar, dass sie vor dem Erreichen des Ziels sterben werden.
Wie also mit der neuen Situation umgehen? Und: Warum verhält sich das für seine Perfektion bekannte Raumschiff so eigenartig? Warum fällt die Technik aus? Ach ja, und dann hüpfen auch noch massenhaft Hormone durchs Bild und jemand fühlt sich verraten.            

Zwischen Jim (Chris Pratt) und Aurora (Jennifer Lawrence) herrscht auch schon mal dicke Luft © Sony
                                      
DIE STARS: „Passengers“ galt schon viele Jahre, bevor aus der Idee ein Film wurde, als eines jener großartigen Hollywood-Drehbücher (Autor: Jon Spaihts), die es wohl nie auf die Leinwand schaffen würden. Aber dann bekundeten sowohl Jennifer Lawrence („Panem“) als auch Chris Pratt („Guardians Of The Galaxy“) Interesse. Und sofort nahm das Projekt Fahrt auf.
Zum Glück fand sich mit dem Norweger Morten Tyldum („The Imitation Game“) auch noch ein Regisseur, der voller Ideen steckt. Und so konnte aus einem kleinen interstellaren Kammerspiel ein wunderschöner Winter-Blockbuster werden.
 
Der Barkeeper-Roboter Arthur (Michael Sheen) mixt die besten Drinks © Sony

DIE KRITIK: Bei Jennifer Lawrence wusste man es schon, dass sie es kann. Chris Pratt hingegen ist ein Neuling – bei der Darstellung großer Gefühle. Kein Wunder, durfte die Oscar-Preisträgerin Lawrence doch schon in wundervollen Dramen wie „Winter`s Bone“ ihre Klasse zeigen. Pratt hingegen hat bisher hauptsächlich seinen wohltrainierten Körper in die Kamera halten dürfen oder war als guter Komiker bekannt. Nun treffen sie zum ersten Mal aufeinander. In einem der schönsten Liebesfilme der letzten Jahre.
„Passengers“ ist die Art Film, die man sehen sollte, ohne vorher zu viel zu wissen. Ja, es fliegt zu Beginn ein Raumschiff ins All und soll 120 Jahre lang vor sich hin fliegen. Und ja, nach 30 Jahren funktionieren zwei Schlafkabinen nicht mehr und Aurora sowie Jim wachen auf. So, und hier fängt der Konflikt schon an. Denn es gibt ein Geheimnis um die Schlafkabinen, das man erst im Kino lüften sollte. Denn nur so stellt sich auch beim Betrachter der entsprechende Druck ein, der auf einer der Figuren lastet.
Darf man diesen Film ungestraft „Titanic im All“ nennen? Aber ja doch! Und das ist als Kompliment zu verstehen. Denn ähnlich wie bei James Camerons Über-Blockbuster reisen auch hier zwei Menschen aus verschiedenen sozialen Klassen ins Ungewisse. Sie verlieben sich ineinander. Sie genießen – das hat „Passengers“ dem Schiffs-Klassiker voraus – das luxuriöse Leben an Bord.
Denn was für mehr als 5.000 Menschen gedacht war, steht nun zwei Liebenden allein zur Verfügung. Die Ausstattung des Films ist großartig, die Kostüme sind edel. Und wenn es im letzten Drittel um Special Effects geht, zeigt sich dieses  Science-Fiction-Kammerspiel (das Bad in der Schwerelosigkeit ist grandios!) ganz auf der Höhe der Zeit.
All das aber könnte nicht oder nicht so gut funktionieren, wenn Chris Pratt und Jennifer Lawrence nicht schauspielerische Leistungen der Extraklasse abliefern würden. Es mag sein, dass ihre Charaktere ein wenig holzschnittartig geraten sind. Aber wie die diese jungen Menschen hier spielen – die mit Hoffnung ins All starten, die sich mit mehreren Katastrophen konfrontiert sehen, die lieben und leiden, die sich auf dem Raumschiff (nur unterhalten vom famos aufspielenden Michael Sheen als Bar-Roboter) ein neues Leben erschaffen - das atmet ganz großes Kino.
Und für das sehr verblüffende Schlussbild (auch wenn es keinen Sonderpreis in der Kategorie Logik bekommt) gibt es einen Extra-Applaus.
              
IDEAL FÜR: Science-Fiction-Fans, die sich gern in fremde bildgewaltige Welten träumen und die keine Angst vor ultimativen Gefühlen haben.  
 






Trailer
LÄNGE: 116 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 05.01.2017
REGIE:  Morten Tyldum
GENRE: Science Fiction
ALTERSFREIGABE: ab 12


BESETZUNG
Chris Pratt: Jim Preston
Jennifer Lawrence: Aurora Lane
Michael Sheen: Arthur
Laurence Fishburne: Gus Mancuso