GESAMTEINDRUCK: „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ ist eine Dokumentation, die wie eine persönliche Audienz beim Pontifex wirkt. Mit seinem Charisma erobert der argentinische Papst die Herzen der Zuseher im Sturm.
DIE STORY: Der deutsche Regie-Grande Wim Wenders hat für „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ vier lange Interviews mit dem Papst geführt. Diese Gespräche bilden das Fundament des Films. Das Oberhaupt der Katholischen Kirche äußert sich ausführlich zu zahlreichen Fragen: Etwa, warum die Kirche eine Kirche der Armen sein sollte. Oder wie Gott zu Menschen stehe, die nicht glauben. Aber es kommen auch Missbrauch und andere schwierige Themen zur Sprache.
DIE STARS: Wim Wenders, 72, blickt auf eine jahrzehntelange Karriere als Regisseur zurück. Nach frühen Werken wie „Die Angst des Tormanns beim Elfemeter“ (nach Peter Handke), „Alice in den Städten“ oder „Im Lauf der Zeit“ wurde er 1977 mit dem Highsmith-Thriller „Der amerikanische Freund“ weltweit bekannt. Zu seinen berühmtesten Filmen zählen „Paris, Texas“ (1985), „Der Himmel über Berlin“ (1987) und die Musik-Doku „Buena Vista Social Club“ (1999). 2011 machte er mit dem 3D-Tanzfilm „Pina“ Furore.
Der Priester Jorge Mario Bergoglio, geboren 1936 in Buenos Aires, wurde in Argentinien 1992 zum Weihbischof und 2001 zum Kardinal ernannt. Nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. wählte ihn das Konklave 2013 zum Papst.
DIE KRITIK: Viele Menschen mögen ihn, diesen Papst Franziskus; selbst dann, wenn sie gar nicht Angehörige der Katholischen Kirche sind. Warum man diesen Mann der Bescheidenheit und Hasser allen Überflusses so schätzt, das wird in Wim Wenders‘ Doku „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ überdeutlich.
Wenders hat für die Gespräche mit dem Pontifex eine Technik entwickelt, die es so aussehen lässt, als würde der Papst direkt dem Zuschauer ins Auge blicken. Das wirkt am Anfang sehr ungewohnt. Aber man wird rasch vertraut mit dieser Position und fühlt sich bald wie in einer sehr persönlichen Zwiesprache mit diesem sehr besonderen Menschen, den Wenders sehr oft lachend und lächelnd zeigt.
Der Film wird eingerahmt von der wie immer sehr ruhigen Sprache von Wim Wenders, der sich in seinen Worten zum Beispiel den Namen Franziskus vornimmt und erläutert, woher dieser Papstname kommt. Um dann zu fragen, ob es uns allen nicht sehr gut zu Gesicht stehen würde, bescheidener zu sein. Bescheiden wie der Papst, den Wim Wenders immer wieder dabei zeigt, wie er es liebt, Menschenmassen zu begrüßen und dabei jedem klarmacht, dass er einer unter vielen Gleichen ist.
Der Dokumentarfilm ist keine Biografie des aktuellen Papstes. Vielmehr ist er eine packend gefilmte Bebilderung der Ideen von Franziskus, der hier - auch wenn er das sicher bestreiten würde - als ein wunderbarer Filmstar rüberkommt.
IDEAL FÜR: alle, die den amtierenden Papst Franziskus aus der Nähe kennenlernen wollen.