DIE STORY: „Office Christmas Party“ ist eine Weihnachtskomödie der volltrunkenen Art. Jennifer Aniston spielt eine furienhafte Unternehmerin namens Carol, die kurz vor dem frohen Fest eine unfrohe Botschaft verkündet. Sie will eine Firmenniederlassung in Chicago schließen, in der ihr Bruder Clay (T.J. Miller) lässig das Kommando führt.
Was tun? Clay organisiert mit seinem Manager-Kollegen Josh (Jason Bateman) – und gegen den ausdrücklichen Wunsch seiner Schwester – eine riesige Weihnachtsparty, die der Anbahnung neuer Geschäfte dienen soll. Die Überlegung: Falls es gelingt, den potenziellen Großkunden Walter (Courtney B. Vance) zur Party zu locken und ihn dort zu einem Millionen-Deal zu bewegen, dann könnte die Firmenschließung vielleicht noch verhindert werden.
Allerdings läuft die Party, die halbwegs gesittet beginnt, bald komplett aus dem Ruder. Das Fest wird so exzessiv, dass sich am nächsten Morgen praktisch niemand mehr erinnern kann (oder will), was da alles abging. Und das Büro schaut so aus, als wäre ein Hurricane durchgezogen.
DIE STARS: Die Top-Comedians Jennifer Aniston („Friends“) und Jason Bateman („Juno“) arbeiteten mit dem Regie-Duo Josh Gordon & Will Speck bereits 2010 beim Lustspiel „Umständlich verliebt“ zusammen.
An der Seite der beiden Stars spielen US-TV-Größen wie T.J. Miller, Olivia Munn („The Newsroom“), Courtney B. Vance („Law & Order“) sowie Kate McKinnon („Saturday Night Life“), die im Kino zuletzt in „Ghostbusters“ zu sehen war.
DIE KRITIK: Die „Office Christmas Party“ hat auf der Leinwand keinen schlechten Start. Der Film beginnt als bissige Satire über die die Profitgier und die Kälte im heutigen Wirtschaftssystem, in dem die soziale Marktwirtschaft das Attribut sozial längst verloren hat.
Jennifer Aniston fungiert in diesen Sequenzen als eiskalter Lichtblick des Films. Sie ist ja eine Erzkomödiantin, die immer wieder den Mut zeigt, richtig fiese Charaktere zu spielen. Hier mimt sie eine knallharte Profitmaximiererin mit einem Herz aus Stein, die man unter keinen Umständen selbst zur Chefin haben will. Doch wie sie das spielt, ist eindrucksvoll – und in der Überzeichnung auch irgendwie komisch.
Die Aniston verschwindet nach einem gelungenen Auftritt aber erstmal aus dem Film, damit T.J. Miller und Jason Bateman Zeit bekommen, um ihre Weihnachtsparty zu organisieren. Bei einigen gelungenen Gags demonstrieren die beiden, dass es ihnen ein leichtes wäre, eine flotte Komödie mit schrägen Pointen abzuliefern.
Allerdings leiden sie (genauso wie das Publikum) unter einem Drehbuch, bei dem sich mal wieder die Weisheit
Zu viele Köche verderben den Brei bewahrheitet. Gleich sechs Personen sind in den Credits als Autoren angeführt. Doch entweder haben die einander gegenseitig selbst paralysiert oder sie haben möglicherweise wie die Figuren auf der Leinwand selbst ein wenig zu tief ins Glas geschaut.
Jedenfalls ist mit den guten Pointen bald Schluss. Die Autoren und die Regisseure retten sich mangels zündender Einfälle in immer wilderen Klamauk. So wird dieses Weihnachtsfest ein ganz und gar unchristliches Event, bei dem nicht nur der Alkohol, sondern auch andere bewusstseinserweiternde Substanzen dem Feiervolk die Hemmungen rauben.
Während auf der Leinwand Sex & Drugs & Alkohol ihr Werk tun, haben im Publikum nur noch jene Filmfreunde ihren Spaß, die auf Holzhammer-Humor der trashigen Sorte abfahren. Man kann den Film aber auch, wie der Rezensent, ausgesprochen öde finden: „Office Christmas Party“ ist ein derber Schwank, der gemeinsam mit seinen Protagonisten im Vollrausch absäuft.
IDEAL FÜR: Liebhaber des krachledernen Humors.