Night Moves

DIE STORY: Die Nacht ist im Öko-Thriller „Night Moves“ großes Versprechen und Verdammnis zugleich.  Josh (Jessie Eisenberg) und seine Freundin Dena (Dakota Fanning) wollen dringend mehr tun für die gebeutelte Umwelt. Die Aktivisten geraten an den Ex-Soldaten Harmon (Peter Sarsgaard). Gemeinsam wollen sie einen Staudamm in die Luft jagen und damit ein Zeichen setzen. Beim nächtlichen Attentat allerdings kommt ein Mensch zu Tode und die drei müssen lernen, mit ihrer Schuld zu leben. Aber wie?
 
DIE STARS: Es ist ein faszinierender Cast, den die US-Indiefilmerin Kelly Reichardt da zusammenbekommen hat. Jesse Eisenberg (der in „The Social Network“ Mark Zuckerberg porträtierte) und Dakota Fanning. Zwei der vielversprechenden Jungstars Hollywoods. Und dazu kommt mit Peter Sarsgaard ein ausgesprochenes Charaktergesicht. Wie diese drei hier lernen müssen, neu miteinander umzugehen, nachdem sie Schuld auf sich geladen haben, das ist groß anzuschauen.  
                                                                                                                                  
DIE KRITIK: Den Gedanken hatte wohl schon jeder von uns schon mal. Man müsste nicht länger nicht nur reden, sondern endlich mal etwas für die Umwelt tun. Josh (Jessie Eisenberg) und seine Freundin Dena (Dakota Fanning) tun schon etwas. Sie sind auf einem Biohof tätig. Aber die langen Tage auf den Feldern und endlose Abende mit Diskussionen genügen ihnen irgendwann nicht mehr. Gemeinsam mit dem Ex-Soldaten Harmon (Peter Sarsgaard) planen sie ein Bombenattentat an einem Staudamm, der ihnen ökologisch fragwürdig erscheint.
Das Wort Aktivist akzeptieren die drei gern für sich. Wie klein der Schritt zum Öko-Terroristen ist, zeigt Kelly Reichardt nun nüchtern, und dennoch spannend inszeniert. Sie schildert, wie die drei sich auf das Attentat vorbereiten, welche Stoffe sie besorgen müssen, aber auch, wie selbstverständlich sie dies tun. Denn es gilt als abgemacht, dass der Natur ein großer Gefallen getan wird, aber kein Mensch um Leben kommen soll.
Aber dann verschwindet unmittelbar nach der Tat ein Camper, der in der Nähe des Staudamms gezeltet hatte. Und Josh muss in seiner Biokommune miterleben, wie seine Tat – von der keiner weiß – als die eines Narren abgetan wird. Aus Optimismus wird Zweifel, aus Euphorie gegenseitiges Misstrauen. Wie geht man durchs Leben, wenn man Schuld auf sich geladen hat? Und wenn die Tat, von der man dachte, dass sie einen mit Freude erfüllt, plötzlich auf den Pfad der Verdammnis führt? Kelly Reichardt wirft große Fragen auf, die mit dem Ende des Films noch lange nicht beantwortet sind. Werter Kinogänger: Übernehmen Sie!   
 
IDEAL FÜR: alle, die Gedankenspiele im Kino lieben. Was passiert, wenn man sich vornimmt, Gutes zu tun und genau das Gegenteil eintritt? Enorm spannend!