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Mutter & Sohn
Die Monster-Mutter
DiE STORY: "Mutter & Sohn" gewann bei der Berlinale 2013 den Goldenen Bären. Der Plot: Der Lebensinhalt von Cornelia (Luminita Gheorghiu) liegt auch mit Mitte Sechzig noch in der Betreuung ihres erwachsenen Sohnes Barbu. Sehr zu dessen Missfallen. Nach einem handfesten Streit rast Barbu aufgebracht nach Hause - und überfährt mit Tempo 160 in einer Ortschaft ein Kind, das stirbt. Cornelia sieht ihre Chance gekommen und versucht, mit ihren Beziehungen in die Oberschicht von Bukarest den Unfall zu vertuschen.
DIE STARS: Kennt man leider nur in Rumänien. Luminita Gheorghiu war zum Beispiel auch schon in Cristian Mungius "Vier Wochen, drei Monate und zwei Tage" zu sehen. Allerdings ist sie hier so unsympathisch, dass sie eigentlich zum Anti-Star des Films wird.
KURZKRITIK: Nach der Goldenen Palme für "Vier Wochen, drei Monate und zwei Tage" beim Filmfest Cannes 2007 ist "Mutter und Sohn" der zweite Beleg dafür, dass das Kino aus Rumänien im Kommen ist. Das Drama besticht vor allem durch seine Komplexität und Vielschichtigkeit - von der Figurenzeichnung bis hin zum dramaturgischen Aufbau. Denn der Film ist ausnahmslos aus der Perspektive der Mutter erzählt - und die ist alles andere als eine Identifikantionsfigur. Auch wenn die wackelige Handkamera und der semi-dokumentarische Stil mitunter ein wenig anstrengend und bemüht wirken - "Mutter & Sohn" ist ein starkes Stück Kino.
IDEAL FÜR: Freunde des anspruchsvollen Arthaus-Films aus Europa.
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