DIE STORY: Ein Fall für Kinder: Auf dem Bauernhof von „Mullewapp“ herrscht Aufregung. Denn das Schwein Waldemar (gesprochen von Axel Prahl) hat morgen Geburtstag. Er soll das bekommen, was er am liebsten mag – eine schöne große Torte.
Auf die Nascherei hat es aber auch eine Horde Wildschweine unter Führung des Horst von Borst (Stefan Kaminski) abgesehen. Waldemar und seine Freunde Johnny Mauser (Ralf Schmitz) und Franz von Hahn (Michael Kessler) müssen alles geben, um den schönen Tag zu retten und Horst von Borst zu vertreiben.
DIE STARS: Im zweiten „Mullewapp“-Abenteuer (das erste kam 2009 in die Kinos) hat es einen Stimmenwechsel gegeben. Statt Joachim Krol darf nun Axel Prahl („Tatort“) in die Vollen gehen. Und das macht ihm hörbar Spaß. Er spricht nicht nur das Genießerschwein mit ordentlich Schmackes. Zu Beginn und am Ende darf Prahl auch die Lieder zum Film mitsingen.
Seine Kollegen wie Ralf Schmitz („7 Zwerge“) und Michael Kessler („Er ist wieder da“) machen ihre Sache sehr gut und tragen dazu bei, dass dieser Film mit seiner simplen Geschichte und schönen Botschaften bei der ganzen Familie ankommt.
DIE KRITIK: Sollte Ihnen „Mullewapp“ nichts sagen: Dieser idyllisch gelegene Bauernhof wurde dereinst vom deutschen Bilderbuchkünstler Helme Heine erfunden. Dann kamen die Abenteuer um Waldemar und seine Freunde in kleinen Häppchen ins Kinderfernsehen.
Nun ist „Mullewapp“ zum zweiten Mal auf der großen Leinwand gelandet. Seit dem letzten Film 2009 hat sich einiges geändert. Zum Glück nicht in der altmodisch schönen Welt, eher bei der Technik. Denn dieses Mal kommt der ganze Film aus dem Computer, was Kindern herzlich egal sein wird. Aber Filmliebhabern dürfte auffallen, dass „Mullewapp“ im Vergleich zu früher klinischer aussieht – Computer halt.
Der Erzählrhythmus des mit 79 Minuten angenehm kurzen Films ist einer jüngeren Zielgruppe angemessen. Zuerst stellen die Regisseure Theresa Strozyk und Tony Loeser in aller Ausführlichkeit das Schwein Waldemar vor. In mehreren Szenen geht es darum, wie schwer es sein kann, eine Schokoladen-Erdbeer-Geburtstags-Torte vor dem leicht verfressenen (wer kann schon gegen seine Natur?) Waldemar zu verstecken.
Als das geschehen ist, brechen Waldemar und seine Kumpels zu einer Tour mit dem Fahrrad auf. Sie sind im Wald derart schnell unterwegs, dass sie nicht mitbekommen, wie ihnen das fiese Wildschwein Horst von Borst eine Falle stellt. Er tut so, als wäre er vom Fahrrad überfahren worden und lässt sich nun als scheinbar Verletzter nach Mullewapp bringen. Dort sollen seine leicht bedepperten Kumpels zu ihm stoßen. Gemeinsam wollen sie Waldemars Torte verputzen.
Zwischenzeitlich scheint der Plan zu gelingen. Waldemar und Freunde werden vom Hof vertrieben; sie fliegen mit ihrem Fahrrad und unzähligen Luftballons davon (von guten Filmen wie Pixars „Oben“ darf man sich gern befruchten lassen). Sie treffen auf einen Biber, der nicht schwimmen kann und bekämpfen per Geistertrick die gefräßigen bösen Schweine.
Alles sehr sympathisch und nicht zu aufgeregt erzählt. Zwar gibt es hier keine Meta-Ebenen und auch die popkulturellen Zitate fehlen. Aber braucht man das wirklich jedes Mal?
IDEAL FÜR: Familien, die auf der Suche sind nach Trickfilmen, die kleine Kinder nicht verschrecken, sondern unterhalten.