Mistress America

Die Stadtneurotikerin


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„Mistress America“: Brooke (Greta Gerwig, li.) und Tracy (Lola Kirke) schlendern durch New York © ABC Verleih
DIE STORY: „Mistress America“ dreht sich um zwei junge Frauen in New York. Die eine, Tracy (Lola Kirke), ist um die Zwanzig, gerade neu in der Stadt und noch orientierungslos, würde gerne Schriftstellerin werden und schreibt Kurzgeschichten. Die andere, Brooke (Greta Gerwig), ist  um die Dreißig und mit beiden Beinen fest im Großstadt-Hipster-Leben verankert.
Brooke lebt illegal in einem Appartement, will ein Restaurant aufmachen und sich nicht fest binden. Es ist die Unabhängigkeit, auf die Brooke so viel Wert liegt und um die sie von Tracy beneidet wird. Zwischen den beiden ungleichen Frauen entsteht langsam aber sicher eine Freundschaft.
 
DIE STARS: Er wird schon als der neue Woody Allen gefeiert. Mit Filmen wie „Francis Ha“ oder „Gefühlt Mitte Zwanzig“ trifft der Regisseur Noah Baumbach den Zeitgeist einer ganzen Generation. Seine Muse ist seine Freundin Greta Gerwig, die er in „Mistress America“ wieder mal mit der Hauptrolle besetzt.
Lola Kirke, die die zweite große Rolle spielt, war schon im Thriller „Gone Girl“ zu sehen und ist die Tochter von Rockmusiker Simon Kirke, dem Ex-Drummer von Bad Company und Free.

New York, New York: Willkommen am Times Square! © ABC

DIE KRITIK: Der New-York-Film „Mistress America“ hat zu Beginn nicht das konstant hohe Tempo der Stadt, in der er spielt. In der ersten Hälfte passiert nicht viel. Tracy und Brooke hängen im Big Apple rum, Regisseur Baumbach lässt die Zuschauer an ihrem Leben teilhaben.
Wie schon bei „Frances Ha“ geht es auch in „Mistress America“ um die Neurosen einer New Yorker Großstädterin, beide Male gespielt von Greta Gerwig. Ihre Brooke ist ein wenig älter als ihre Frances -  was dazu führt, dass sie ihre Neurosen noch stärker ausleben kann.
Spannend ist das nicht unbedingt, vielmehr hat man das Gefühl, auf der Leinwand ein paar alte Bekannte wiederzutreffen. Es wird ohne Unterlass geredet, mal mehr, mal weniger klug. Die eigentliche, die dramatische Handlung verlagert Baumbach nach Connecticut. In ein seelenloses Einfamilienhaus – Brooke unternimmt eine Stippvisite aufs Land, wo sie eine alte Rechnung begleichen will und es zum intellektuellen und verbalen Showdown kommt.
Die Dialoge sind so scharfzüngig wie bei Woody Allen, das ganze Setting erinnert mitunter sehr an den Altmeister. Noah Baumbach empfiehlt sich mit „Mistress America“ einmal mehr als sein Erbe. Und Greta Gerwig als Muse und Komödiantin mit Profilneurose.
 
IDEAL FÜR: die Stadtneurotiker der Hipster-Generation.






Trailer
LÄNGE: 84 min
PRODUKTION: USA 2015
KINOSTART Ö: 11.12.2015
REGIE:  Noah Baumbach
GENRE: Komödie


BESETZUNG
Greta Gerwig: Brooke
Lola Kirke: Tracy