Michael Kohlhaas

DIE STORY: Die Geschichte von „Michael Kohlhaas“ ist alles andere als neu. Was dem Pferdehändler (Mads Mikkelsen mit einem Gesicht wie eine verwitterte Gebirgsformation) widerfuhr, als er sich gegen die Obrigkeit zur Wehr setzte, hat sich bereits Heinrich von Kleist erdacht. Kohlhaas muss zwei Pferde als Pfand abliefern, bekommt sie aber zerschunden zurück. Da er weder bei den Herrschaften noch bei Gericht auf Gerechtigkeit hoffen darf, beginnt er seinen eigenen Kampf gegen das Ungerechte in der Welt. Und das mündet in eine Katastrophe.    
DIE STARS: Mads Mikkelsen ist diese Rolle wie auf den Leib geschrieben. Der einstige Bond-Schurke (In „Casino Royale “) hat schon bei anderen Filmemachern unter Beweis gestellt, dass man nicht viel reden muss. Sein Kohlhaas ist rigoros in der Entscheidung und lässt keinen Widerspruch zu – großes Schauspiel. Auch die Nebenrollen sind mit David Kross, Bruno Ganz und Denis Lavant glänzend besetzt.  
KURZKRITIK: Der Franzose Arnaud des Pallières dreht gern ungewöhnliche und wuchtige Filme. Hier versetzt er die Handlung der klassischen Geschichte, die bei Kleist in Deutschland spielt, in die Cevennen. Eine der schönsten Gebirgslandschaften, die es in Europa gibt. Dort lässt er „Michael Kohlhaas“ als archaischen Western passieren. Ein Western mit einem Helden, dem Böses widerfährt und der auf der Suche nach Gerechtigkeit meilenweit über das Ziel hinausschießt. Es wird viel gelitten und gestorben in diesem Film. Aber nicht im herkömmlichen Sinn. Jedes Bild wird mit Bedeutung aufgeladen. Und der Regisseur lässt sowohl die Landschaft als auch die Gesichter sehr lang stehen. Ein Film, der nachwirkt. Wenn man sich ihm aussetzt und ihn aushält.          
IDEAL FÜR: alle Mads-Mikkelsen-Fans und jene, die gern mal ein Genre gegen den Strich im Kino gebürstet sehen. Nur schnelles actionreiches Kino sollte man nicht erwarten.