DIE STORY: Ihren „Ziemlich kleinen Freund“ lernt die französische Anwältin Diane (Virginie Efira) per Zufall kennen. Sie hat ihr Mobiltelefon in einem Café liegen gelassen. Der Architekt Alexandre (Jean Dujardin), der es gefunden hat, ruft sie an und vereinbart eine Übergabe.
Da es am Telefon zwischen den beiden geknistert hat, deutet Alexandre das Treffen gleich zum ersten Date um. Diane ist sich allerdings überhaupt nicht sicher, wie sie sich fühlen soll. Denn der Mann ist gerade mal 1,36 Meter groß. Alle in Dianes Umgebung raten ihr ab, sich auf Alexandre einzulassen. Aber Dianes Herz sagt ihr, dass es auf die Größe manchmal nicht ankommt. Doch ist Alexandre der Richtige für sie?
DIE STARS: Bei „Mein ziemlich kleiner Freund“ hat sich ein ziemlich schönes französisch-belgisches Leinwandpaar gefunden. Oscar-Preisträger Jean Dujardin („The Artist“) ist in seiner Heimat Frankreich schon lange ein Star, während man die Belgierin Virginie Efira bei uns erst vor kurzem dank „Birnenkuchen mit Lavendel“ so richtig entdecken konnte. Die Chemie zwischen den beiden ist großartig. Sowohl lustige als auch tragische Momente gleiten nie ins Peinliche ab.
DIE KRITIK: Sicher, man darf die Frage stellen, warum die Titelrolle in „Mein ziemlich kleiner Freund“ vom 1,82 Meter großen Jean Dujardin gespielt wird. Hätte man nicht auch einen kleinwüchsigen Schauspieler für den Part finden können?
Gewiss, hätte man. Aber so ist es nun mal beim Film. Tickets werden auch über die Stars verkauft. Und wenn sich dazu eine glänzende Technik in den Dienst des Films stellt und man ab einer gewissen Stelle vergisst, dass Jean Dujardin eigentlich viel grösser ist, dann hat das Team um den Regisseur Laurent Tirard („Der kleine Nick“) einfach gute Arbeit geleistet.
„Mein ziemlich bester Freund“ ist ein Wohlfühlfilm. Er will nichts anderes sein, und das bekommen die Franzosen so gut hin wie keine andere Filmnation.
Das Größen-Drama wird angedeutet, es wird nichts verschwiegen. Aber der Fokus liegt auf dem komischen, zu Herzen gehenden Aspekt der Story: Frau verliebt sich, Frau zögert, Frau entscheidet sich. Dazu gibt’s glänzende Bilder und viel gute Laune.
Wenn es um Frauen aus Fleisch und Blut geht, die körperlich wunderschön, aber nicht perfekt sind, dann gibt es im Moment keine bessere Schauspielerin als Virginie Efira. Mit diesem Ausnahmetalent (das war bei „Birnenkuchen mit Lavendel“ schon so) fühlt man in jeder Filmminute mit. Sie ist der eigentliche Kern des Films.
Und auch, wenn in dieser Komödie keine tiefschürfenden Erkenntnisse zu erwarten sind – man kann sich wunderbar amüsieren über die Schwächen von Männern und Frauen. Ganz egal, ob groß oder (ziemlich) klein.
IDEAL FÜR: Freunde der französischen Komödie.