DIE STORY: Der jugendliche Mystery-Thriller „Maze Runner – Die Auserwählten im Labyrinth“ beginnt sehr geheimnisvoll. In einem käfigähnlichen, rostigen Fahrstuhl. Dort sitzt, in eine Ecke gekauert, der junge Thomas (Dylan O’Brien) und hat keine Ahnung, wohin seine holprige Fahrt geht.
Oben angekommen, steht er plötzlich auf einer Waldlichtung, umringt von 50 Jungen, die ihn neugierig beobachten. Thomas erster Impuls lässt ihn losrennen, aber er kommt nicht weit. Aufgehalten wird er von meterhohen Mauern, die jedes Weiterkommen verhindern.
Thomas, der zu diesem Zeitpunkt nicht mal mehr seinen Namen weiß, hat keinen Schimmer, wie er auf die Lichtung gekommen ist - geschweige denn, was er hier soll. Erst nach und nach erfährt er, dass seine neue Existenz Teil eines anonymen und zynischen Plans ist.
Die Jungs kämpfen isoliert und eingesperrt seit mehreren Jahren um ihr Überleben. Jeden Monat kommt, so wie Thomas, ein Neuankömmling in ihre Riege.
Das Überleben im Camp ist prinzipiell ganz einfach. Jeder muss seinen Beitrag für die Gemeinschaft leisten, keinem anderen Schaden zuführen und niemals weiter als bis zur Mauer gehen. Denn dahinter erstreckt sich ein schier unendliches Labyrinth. Dieser Irrgarten ist tagsüber durch Tore zugänglich ist. Des Nächtens aber regiert dort das Grauen. Die Griewer, eine Mischung aus Aliens und spinnenartigen Wesen, führen das Kommando.
Eine ausweglose Situation, und das auf ewig? Thomas will sich mit seiner Situation nicht abfinden. Er plant, als Auserwählter, als Maze Runner (Labyrinthläufer), einen Weg nach draußen zu finden – in die Freiheit.
DIE STARS: von „Maze Runner“ sind rollengerecht noch ziemlich jung, aber deswegen nicht neu im Filmgeschäft. Hauptdarsteller Dylan O’Brien macht als Thomas eine beachtliche Figur; er hat schon in Serien wie „Teen Wolf“ und „New Girl“ Kamera-Erfahrung gesammelt. „Maze Runner“ könnte jetzt sein großer Durchbruch werden.
Will Poulter aus „Wir sind die Millers“ spielt Thomas‘ feisten Kontrahenten Gally. Thomas Brodie-Sangster, der kleine Junge aus „Tatsächlich Liebe“, ist erwachsen geworden und darf mit um sein Leben fürchten. Kaya Scodelario spielt das einzige Mädchen, Teresa. Ihre Rolle wird im zweiten Teil noch ausgebaut.
DIE KRITIK: Die Ähnlichkeiten von „Maze Runner“ zu „Die Tribute von Panem“ liegen auf der Hand. Hier wie dort erlebt man eine erfolgreiche Jugendbuch-Trilogie in ihrer Leinwand-Adaption. Hier wie dort rankt sich die Geschichte um einen Auserwählten, der zu Höherem berufen ist und für die Freiheit kämpft.
Die Lichtung, auf der die Jungs leben, erinnert an die Lichtung aus dem zweiten Teil der „Panem“-Serie. Doch „Maze Runner“ wirkt klaustrophobischer. Der Film lässt einen immer wieder an das Experiment in „Herr der Fliegen“ denken. Generalthema: Was passiert mit einer isolierten Gruppe, wenn man sie sich selbst überlässt?
Regisseur Wes Ball inszeniert die Kinoversion des Bestsellers von James Dashner so, dass der Zuschauer immer genauso viel (oder genauso wenig) weiß wie die Jungs im Labyrinth. Dieser gigantische Irrgarten besticht durch eine finstere und verworrene Optik. Lediglich die bösen Griewer hätten ein bisschen weniger theatralisch-eklig sein können.
IDEAL FÜR: alle, die es nicht erwarten können, bis der nächste Teil von „Die Tribute von Panem“ ins Kino kommt.