|
Master of the Universe
Lemminge auf dem Weg zum Absturz
DIE STORY: „Master of the Universe“: Das ist ein Titel, den sich die Finanzjongleure der Investmentbanken, die das Finanzsystem in den Abgrund ritten, zu ihren Boom-Zeiten gern selber gaben. In der Film-Doku gleichen Namens erzählt der deutsche Ex-Banker Rainer Voss, einst selbst einer dieser „Master“, von seinem Berufsleben, in dem er mit Milliarden-Transaktionen selbst Millionen verdiente.
DIE STARS: Keine Stars. Der Film ist ein langes Interview mit dem Ex-Banker Rainer Voss, der tiefe Einblicke in die hermetisch abgeriegelte Parallelwelt der Finanzhaie ermöglicht.
KURZKRITIK: Ein verlassenes Bankgebäude in der deutschen Finanzmetropole Frankfurt. Darin ein Mann namens Rainer Voss, der früher selbst zu den Akteuren im Milliardenspiel gehörte: Dieses karge Setting ist alles, was die Doku „Master of the Universe“ visuell zu bieten hat. Und doch ist der Film spannender als so mancher Thriller. Man hört schaudernd und fasziniert zu, wenn Voss von den „Lemmingen“ der Finanzwelt spricht. Vom „geschlossenen System“, das sich „immer weiter von der Wirklichkeit entfernt“. Vom Verlust alter Freunde: „Wenn man 100.000 Euro im Monat verdient, hat man keine gemeinsame Basis mehr.“ Regisseur Marc Bauder schafft es in der deutsch-österreichischen Koproduktion, die abstrakten Katastrophen der Finanzkrise plastisch sichtbar zu machen. Allerdings schafft er es nicht, die Zuschauer frohen Mutes aus dem Kino zu entlassen. Rainer Voss über die Folgen der Finanzkrise: „Das wird uns alles irgendwann um die Ohren fliegen. Ich glaube keine Sekunde an ein gutes Ende“.
IDEAL FÜR: Zeitgenossen, die Informationen aus erster Hand über den Absturz des Finanzsystems suchen.
LÄNGE: 88 min
PRODUKTION: Deutschland / Österreich 2013
KINOSTART Ö: 13.12.2013
REGIE:
Marc Bauder
GENRE: Dokumentation
BESETZUNG
Rainer Voss:
|
|