GESAMTEINDRUCK: „Manhattan Queen“ ist eine sehr konventionelle, wenngleich recht unterhaltsame Komödie, in der Topstar Jennifer Lopez wieder mal zeigt, dass sie glaubhaft darin ist, patente Frauen aus der arbeitenden Klasse zu spielen.
DIE STORY: Die New Yorkerin Maya (Jennifer Lopez) ist eine tüchtige Supermarkt-Mitarbeiterin, bekommt jedoch einen Mann vor die Nase gesetzt, als es um eine Beförderung geht. Der Sohn von Mayas bester Freundin erfährt von ihrem Frust und bastelt ohne ihr Wissen am Computer ein fingiertes Persönlichkeits-Profil zusammen, das Maya zur Harvard-Absolventin macht. Dieses Profil führt dazu, dass Maya auf einmal einen Management-Job in einem Kosmetik-Konzern bekommt. Und wie das Leben (im Film) so spielt, ist die Frau aus der Vorstadt auf dem noblen Parkett recht erfolgreich. Wobei ihr beruflich wie privat einige Überraschungen blühen.
DIE STARS: Jennifer Lopez ist als Sängerin wie als Schauspielerin zwar nicht unumstritten, doch sie kann alle Kritiken souverän mit Zahlen kontern. Im Lauf ihrer Karriere hat sie 80 Millionen Tonträger verkauft. Die Filme, bei denen sie mitwirkte, spielten im Kino weltweit bisher mehr als drei Milliarden Dollar ein.
Ihre neue Komödie „Manhattan Queen“ wurde von Peter Segal inszeniert, der auf Hits wie „50 erste Dates“ oder die Boxer-Elegie „Zwei vom alten Schlag“ (mit Sylvester Stallone und Robert De Niro) verweisen kann.
Einer vom alten Schlag ist auch Treat Williams, der hier den Konzernchef spielt. Williams wurde vor knapp 40 Jahren mit einer völlig anderen Rolle berühmt: Er spielte 1979 den langmähnigen Berger, der die Hippie-Truppe in Milos Formans legendärer Verfilmung des Musicals „Hair“ anführte.
DIE KRITIK: Die U-Bahnlinie 7 legt in New York eine ganz besondere Strecke zurück. Sie führt von der biederen Vorstadt Queens direkt und mit toller Aussicht (weil großteils auf Stelzen angelegt) ins glitzernde Manhattan.
Wenn Jennifer Lopez als Maya in „Manhattan Queen“ die Linie 7 besteigt, nimmt ihr ganzes Leben eine Wendung zu Glanz und Glitzer. Ohne recht zu wissen, wie ihr geschieht, wird sie von der stellvertretenden Leiterin eines Supermarkts in Queens zur Marketing-Expertin einer namhaften Kosmetik-Firma.
Dass Maya den auf falschen Zeugnissen basierenden Job annimmt, grenzt zwar an Hochstapelei, aber das ist nicht das Thema dieser Komödie aus der Arbeitswelt. „Manhattan Queen“ unterhält die Zuschauer mit knalligen Pointen und diskutiert obendrein ein paar durchaus ernste Themen.
Einerseits wird der selbstgerechte Anspruch der Männer durch den Kakao gezogen, am Arbeitsplatz den Vorzug vor weiblicher Konkurrenz zu erhalten. Und andererseits erzählt das Lustspiel, dass Erfindergeist, Phantasie und Fleiß in den Konzern-Etagen genauso viel wert sein können wie das Zeugnis einer berühmten Universität.
So bietet „Manhattan Queen“ eine bekömmliche Mischung aus gehobenem Popcorn-Kino mit einer Prise tieferer Bedeutung. Zum Spaß am Spiel trägt auch die Souveränität der Darsteller bei, ihre Pointen punktgenau zu servieren. Natürlich ist diese Geschichte einer wundersamen Karriere ein modernes Märchen. Aber man bekommt immer wieder mit einem Augenzwinkern den Hinweis serviert, das Geschehen auf der Leinwand nicht mit der Realität zu verwechseln.
Alles wäre also – im Rahmen des Hollywood-Komödien-Genres – ganz wunderbar, hätten sich die Filmemacher nicht noch ein Zusatzthema ausgedacht. Maya wird unverhofft in eine kitschige Mutter-Tochter-Geschichte hineingezogen. Die ist derart absurd an den Haaren herbeigezogen, dass es jeder Beschreibung spottet. In diesen Passagen gerät die „Manhattan Queen“ komplett aus der Spur. Und als Zuschauer wundert man sich, wie es möglich war, dass so ein Blödsinn nicht schon vor Drehbeginn wieder gestrichen wurde.
IDEAL FÜR: FreundInnen frecher Komödien und für Fans von Jennifer Lopez.