Mädelstrip

Hysterikerinnen im Urwald


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„Mädelstrip“: Amy Schumer und Goldie Hawn finden es nicht schön, allein im Dschungel zu sein © 2017 20th CenturyFox
DIE STORY: Die Trash-Komödie „Mädelstrip“ handelt nicht von einem Strip, sondern von einem Trip zweier Mädels (Goldie Hawn und Amy Schumer als Mutter und Tochter).  Bei einem Urlaub im schönen Ecuador widerfährt den beiden viel Schlimmes.
Amy Schumer spielt die junge Emily, die von ihrem Freund verlassen wird und die ihre ängstliche Mutter Linda dazu überredet, mit ihr eine bereits gebuchte Ecuador-Reise anzutreten. Dort werden die Damen nach wenigen Tagen entführt. Sie können ihren Peinigern aber entfliehen. Auf sich allein gestellt und mitten im Dschungel, müssen Emily und Linda nun einen Weg finden, aus diesem Schlamassel wieder herauszukommen.
 
DIE STARS: Die New Yorkerin Amy Schumer zählt zu den führenden Komödiantinnen der USA. 2015 hatte sie mit „Dating Queen“ einen großen Kinohit.
Goldie Hawn wurde schon in den 1960er Jahren durch Filmhits wie „Die Kaktusblüte“ (Oscar) oder „Ein Mädchen in der Suppe“ zum Star – ein Status, den sie seither niemals verloren hat.

Abenteuer Urlaub: Die Damen als Entführungsopfer © Centfox

DIE KRITIK: Von der Papierform her ist alles super. Mit Amy Schumer und Goldie Hawn begeben sich in „Mädelstrip“ (Originaltitel: „Snatched“) zwei Top-Stars des Komödienfachs auf die Reise. Schon die ersten Szenen, in denen Amy Schumer als Emily erst ihren Job und dann ihren Freund verliert, lassen allerdings erahnen, dass bei diesem Film etwas mächtig schief läuft: So viel dämliches Gequatsche voller tief fliegender Pointen ist schwer zu ertragen.
Wenn Amy und Goldie dann aufeinander treffen, wird die Sache nicht besser, sondern noch schlimmer. Denn das Drehbuch (an dem Amy Schumer nicht unbeteiligt ist) und Regisseur Jonathan Levine verdonnern die beiden Damen zu immerwährender Hysterie. Egal, in welcher Lebenslage (am heimischen Herd, am Hotel-Pool oder als Entführungsopfer in Ecuador): Die Stars keifen so lautstark und frei von Verstand miteinander, dass man fast Mitleid mit ihren Kidnappern empfindet, die das Geschnatter ertragen müssen.
So ist „Mädelstrip“ von Beginn an ein Film zum Fremdschämen. Mit billigstem Holzhammer-Humor, mit urpeinlichen Pointen unter der Gürtellinie. Und vollgepackt mit spießigen Vorurteilen, die schon fast rassistisch wirken: Wie hier das wunderschöne und für Touristen relativ sichere Ecuador als Hort des Verbrechens geschildert wird, das ist nicht komisch, sondern bösartig.
Damit nicht genug: „Mädelstrip“ ist nicht nur ein dumpfer, hysterischer und lauter Film – diese Komödie ist obendrein noch  weitgehend humorfrei und damit lähmend fad.
 
IDEAL FÜR: Filmfreunde, die sich gern fremdschämen.






Trailer
LÄNGE: 91 min
PRODUKTION: USA 2017
KINOSTART Ö: 15.06.2017
REGIE:  Jonathan Levine
GENRE: Komödie
ALTERSFREIGABE: ab 14


BESETZUNG
Amy Schumer: Emily
Goldie Hawn: Linda