Louder Than Bombs

Der Tod der Kriegsfotografin


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„Louder Than Bombs“: Die Eheleute Isabelle (Isabelle Huppert) und Gene (Gabriel Byrne) © Stadtkino Verleih
DIE STORY: Das norwegische Drama „Louder than Bombs“ erzählt von der Hinterlassenschaft der verstorbenen Kriegsfotografin Isabelle Reed (Isabelle Huppert). Seitdem sie ums Leben kam, versucht ihr Ehemann Gene (Gabriel Byrne), über die Trauer hinwegzukommen und sich um die beiden Kinder zu kümmern. Beides gelingt ihm eher schlecht als recht.
Als Isabelle posthum mit einer großen Foto-Ausstellung gewürdigt werden soll, will ihr langjähriger Kollege Richard (David Strathairn) einen Artikel in der New York Times veröffentlichen. Dabei treten Geheimnisse zutage, über die lange geschwiegen wurde.    
 
DIE STARS: Der norwegische Filmemacher Joachim Trier (für seine ersten beiden Filme „Auf Anfang“ und „Oslo, 31.August“ von Arthaus-Fans sehr gelobt) hat sich für seinen ersten englischsprachigen Film ein tolles Team zusammengeholt. Isabelle Huppert („Die Klavierspielerin“) spielt solide wie immer den Eisengel, der nicht so recht weiß, wo er hingehört. Gabriel Byrne („Die üblichen Verdächtigen“) trauert ganz hervorragend. Jesse Eisenberg („Die Unfassbaren - Now you see me“) als Sohn der beiden gibt den innerlich Zerrissenen sehr gut. Und so weiter und so fort. An den Schauspielerleistungen liegt es nicht, dass Triers Film einen eigentümlich kalt lässt.    
 
DIE KRITIK: „Louder than Bombs“ will vieles – wenn nicht gar alles – auf einmal sein. Als erstes ein Trauerfilm. Gene (Gabriel Byrne) versteht nicht, warum seine Gattin so früh aus dem Leben geschieden ist. Mit seinen Kindern hat er nie über die Ursache ihres Todes gesprochen.
Dann weicht Regisseur Joachim Trier aufs Feld des Ehedramas aus. Er porträtiert ein Paar, dem über die Jahre hinweg die Liebe ausgeht. Und schließlich – als würde das nicht genügen – reflektiert der Filmemacher auch noch den Beruf seiner Hauptdarstellerin.
Sie ist als Kriegsreporterin ständig unterwegs auf der Welt. Das allein zerreißt sie. Dazu kommt das Elend, das sie überall sieht. Und wenn sie denn mal nach Hause kommt, gehen die Konflikte locker weiter. Denn ihren Platz in der Familie hat sie längst verloren.
Jedes dieser Problemfelder beackert Joachim Trier akribisch. Er geht wie in all seinen Filmen sehr nah an seine Figuren heran. Aber der Sog seiner früheren Filme stellt sich dieses Mal nicht ein, da die Teile eher nebeneinander stehen als miteinander verflochten zu werden.        
 
IDEAL FÜR: Menschen, die gern intensive Familiendramen mit jeder Menge Geheimnissen sehen.






Trailer
LÄNGE: 108 min
PRODUKTION: Dänemark / Norwegen / USA 2015
KINOSTART Ö: 08.01.2016
REGIE:  Joachim Trier
GENRE: Drama


BESETZUNG
Isabelle Huppert: Isabelle Reed
Gabriel Byrne: Gene Reed
David Strathairn: Richard Weissman
Jesse Eisenberg: Jonah Reed