Lights Out

Immer, wenn das Licht ausgeht


FilmClicks:
„Lights Out“: Rebecca (Teresa Palmer) will ihren Bruder Martin (Gabriel Bateman) beschützen © Warner Bros.
DIE STORY: Wenn abends das Licht erlischt, beginnt für Rebecca (Teresa Palmer) im Horrorfilm „Lights Out“ die Zeit der Albträume. Denn seit ihrer Kindheit weiß sie, dass ihr immer dann, wenn die Lampe ausgeschaltet wird, ein geisterhaftes Wesen namens Diana das Leben schwer macht.
Als Erwachsene glaubt Rebecca, dass die schlimmen Träume der Vergangenheit angehören. Aber dann hört sie, dass ihr kleiner Bruder ebenfalls Besuch bekommt, sobald es dunkel wird. Und so muss Rebecca alle Kräfte mobilisieren, um ihre Familie zu retten.   
 
Wenn es dunkel wird, kriecht die Angst ins Haus © Warner

DIE STARS: Kleines Budget, keine großen Stars. Oder besser gesagt: Die Stars sind die Effekte. Das hat in den letzten Jahren im Horror-Genre immer wieder funktioniert. Und es geht auch hier erstaunlich gut.
Schauspieler der Hollywood-B-Liste wie Teresa Palmer („Warm Bodies“) oder Maria Bello („A History of Violence“) machen ihre Sache ordentlich. So ordentlich, wie man halt spielt, wenn man ständig erschrocken gucken muss. Mastermind hinter dem Projekt ist Produzent James Wan („The Conjuring“), der wohl mit seinen vielen Projekten eine neue Gruselwelle auslösen möchte. 

Rebecca forscht bei ihrer Mutter (Maria Bello, M.) nach den Ursachen des Spuks © Warner

DIE KRITIK: Kurzfilme haben es an sich, dass sie in der Kürze – wenn sie denn gut gemacht sind – alles Wesentliche erzählen. Anfang, Mitte, Höhepunkt – alles drin in wenigen Minuten.
Der Schwede David F. Sandberg ist ein Spezialist für diese Art der Unterhaltung. Im Netz finden sich etliche Grusel-Kurzfilme von ihm. Damit dürfte für längere Zeit wohl Schluss sein. Denn Grusel-Papst James Wan fand Sandbergs millionenfach geklickten Kurzfilm „Lights Out“ derart innovativ, dass er ihm anbot, das Werk um schmales Geld (für Hollywood wenig, für den Schweden eher viel) auf mehr als 80 Minuten aufzublasen. Wie nicht anders zu erwarten, hat Sandberg zugestimmt und einen recht unterhaltsamen Film vorgelegt.
Im Kurzfilm geht es um eine Frau, die beim Zubettgehen feststellt, dass sich im Korridor, wann immer sie das Licht löscht, etwas verändert. Macht sie das Licht an – alles wunderbar. Knipst sie es aus, lauert im Dunkel etwas, dass immer näher kommt, je öfter sie den Lichtschalter bedient. Nach drei Minuten ist die Frau mit den Nerven am Ende, denn ein Monster hockt auf ihrem Nachttisch und macht selbst das Licht aus.
Für die lange Version behält Sandberg dieses Prinzip im Wesentlichen bei. Das gibt dem Film eine sehr schöne atmosphärische Note. Wann immer das Licht ausgeht, macht sich das Unbehagen breit, krallt sich der Zuschauer unweigerlich am Kinosessel fest.
Aber allein damit lässt sich kein langer Film bestücken. Also musste noch eine Geschichte her. An der krankt es aber zuweilen gewaltig.
„Lights Out“ erzählt von Rebecca (Teresa Palmer), die als Erwachsene den Kontakt zu ihrer geisterhaften nächtlichen Besucherin Diana verloren zu haben scheint. Aber als sich diese Diana auch bei Rebeccas Bruder meldet, untersucht die junge Frau, woher ihr persönlicher Dämon kommen könnte. Es stellt sich bald heraus, dass ihre Mutter Sophie (Maria Bello) dereinst in einer psychiatrischen Klinik war und dort eine Frau namens Diana kennenlernte. Den Rest kann sich jeder erfahrene Gruselfilm-Gucker selbst zusammenreimen.
David F. Sandberg braucht einfach zu lange beim Verknüpfen der Handlungsfäden, um dem Film eine durchgehende Schockwirkung zu geben. Aber wenn er vom Erzählen ablässt und sich auf seine Stärke besinnt, wenn die Schauspieler jede nur mögliche Lichtquelle benutzen, um sich das Monsterwesen vom Leib zu halten, funktioniert „Lights Out“ ganz prächtig.
Seinen nächsten Job hat Sandberg schon sicher. Er wird das Gruseldrama „Annabelle 2“ inszenieren. Vielleicht bleibt ja noch die Zeit für ein paar Kurzfilme zwischendurch.   
        
IDEAL FÜR: Horror-Fans, die sich gern im Dunkeln gruseln und dabei auf eine stringent erzählte Geschichte verzichten können.






Trailer
LÄNGE: 81 min
PRODUKTION: USA 2016
KINOSTART Ö: 04.08.2016
REGIE:  David F. Sandberg
GENRE: Horror
ALTERSFREIGABE: ab 16


BESETZUNG
Teresa Palmer: Rebecca
Gabriel Bateman: Martin
Maria Bello: Sophie