DIE STORY: Hinter „La Mélodie – Der Klang von Paris“ verbirgt sich die zu Herzen gehende Geschichte des arbeitslosen Geigers Simon Daoud (Kad Merad).
Um die Zeit bis zu einem neuen Engagement zu überbrücken, nimmt er an einer trostlosen Pariser Vorort-Schule eine Stelle als Geigenlehrer an. Die Schüler einer sechsten Klasse sind – bis auf einen Jungen – ziemlich talentfrei. Sie halten Celine Dion für die Krone der klassischen Musik und eine Geige haben sie noch nie aus der Nähe gesehen. Aber trotzdem schafft es Simon, bei den Kids so etwas wie Begeisterung zu wecken.
Am Ende des Schuljahres sollen die Schüler in der Philharmonie auftreten. Aber dann bekommt Simon das Angebot, mit einem Quartett auf Tour zu gehen. Wie wird er sich entscheiden? Für seine Karriere oder für die Schüler?
DIE STARS: „La Mélodie – Der Klang von Paris“ ruht ganz und gar auf den Schultern des „Willkommen bei den Sch`tis“-Stars Kad Merad.
Hin und wieder hat man das Gefühl, dass sein „Sch’tis“-Kumpel Dani Boon um die Ecke kommen könnte. Aber nach der Hälfte des Films ist dieser Eindruck komplett weg. Kad Merad geht in alter Robin-Williams-Club-der-toten-Dichter-Manier in diesem Film auf. Er weiß seine Schützlinge für sich einzunehmen und für die Musik zu begeistern.
DIE KRITIK: Wäre „La Mélodie“ vor – sagen wir mal – 25 Jahren ins Kino gekommen, dann hätte man dem Film eine glänzende Karriere vorhersagen können. Geht es doch um einen sympathischen Einzelkämpfer auf verlorenem Posten, der sich gegen widrige Umstände zur Wehr setzt. Der beinahe verzweifelt. Für den sich seine Schüler geschlossen erheben und einsetzen. All das wäre damals neu und unverbraucht gewesen.
Regisseur Rachid Hami hat mit „La Mélodie“ ein ehrenwertes und engagiertes Sozialdrama gedreht, das halt nur in einer Beziehung Pech hat: Filme aus diesem Themenkreis hat man in der Vergangenheit schon zigmal gesehen. Mal als Version „basierend auf Tatsachen“, mal frei erfunden.
Wer also das letzte Vierteljahrhundert aus welchen Gründen immer keinen Zugang zum Kino hatte, der wird bei diesem Film möglicherweise vor Freuden weinen: Kad Merad spielt wunderbar; die Musik klingt abwechselnd schön und schaurig schön (wenn Anfänger die Instrumente malträtieren). Regelmäßigen Kinobesuchern dürfte „La Mélodie – Der Klang von Paris“ hingegen in der Machart sehr bekannt vorkommen.
IDEAL FÜR: Kinogänger, die es mögen, wenn es auf der Leinwand menschelt.